22.06.2016, 10:21 Uhr

Tesla-Aktie fällt nach Übernahme-Angebot für Solarcity

Palo Alto – Tesla gilt als Pionier der Elektromobiliät. Der US-Hersteller von Elektroautos unter der Leitung des Starmanagers Elon Musk hat nun ein Übernahmeangebot für den Solaranlagen-Vertrieb Solarcity vorgelegt, doch die Aktionäre reagieren ablehnend.

Musk ist nicht nur CEO bei Telsa, sondern sitzt auch als Vorsitzender im Management-Führungsteam von Solarcity aus San Mateo. CEO bei Solarcity ist sein Cousin Lyndon Rive. Nun hat Tesla ein Übernahmeangebot für Solarcity vorgelegt, bei dem der Wert von des Solarunternehmens auf bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar angesetzt wird. Bei den Aktionären von Tesla kommen diese Pläne aber gar nicht gut an.

Angebot an sich selbst: Musk auch größter Solarcity-Aktionär

Nach der Vorlage des Angebots am Dienstag (21.06.2016) nach Handelsschluss verliert die Tesla-Aktie am Mittwochmorgen bislang rund zehn Prozent auf 175,43 Euro (Stand 9:43 Uhr, Börse Stuttgart). Hingegen macht die Solarcity-Aktie einen Gewinnsprung von mehr als 16 Prozent auf 21,75 Euro (Stand 9:43 Uhr, Börse Stuttgart). Kein Wunder, denn das Tesla-Angebot bedeutet einen Kursaufschlag von 21 bis zu 30 Prozent auf den zugrundeliegenden letzten Schlusskurs. Tesla will mit eigenen Aktien bezahlen. Für eine Solarcity-Aktie würden die Solarcity-Aktionäre bei Annahme des Angebots 0,122 bis zu 0,131 Aktien von Tesla bekommen. Das entspreche einem Kurswert von 26,50 bis 28,50 US-Dollar je Solarcity-Aktie (umgerechnet ca. 23,40 bis 25,20 Euro). Bei rund 98 Mio. ausstehenden Solarcity-Aktien, von denen Elon Musk als größter Aktionär übrigens knapp 22 Mio. Papiere hält (gut 22 Prozent), bedeutet dies eine Bewertung von bis zu 2,8 Mrd. US-Dollar. An Tesla selbst hält Musk derzeit ebenfalls über 20 Prozent der Anteile.

Wie Tesla das Angebot begründet

Tesla erklärt in einem Blog, warum das Angebot aus Sicht des Elektroauto-Herstellers Sinn macht. Tesla habe sich immer schon einer nachhaltigen Mobilität verschrieben und beispielsweise im vergangenen Jahr auch eine eigene Hausspeicher-Batterie auf den Markt gebracht. Es sei nun an der Zeit, dieses Bild zu vervollständigen. Tesla-Kunden können saubere Autos und Batterien von Tesla nutzen, um die Energie effizient einzusetzen, heißt es. Aber es fehle bislang noch der Zugang zur nachhaltigsten Energiequelle, die es gibt, nämlich zur Sonne. Genau das werde man mit der Übernahme von Solarcity erreichen. Kunden könnten dann mit den Elektroautos, der Solaranlage und dem Speichersystem eine effiziente, weitgehend unabhängige und nachhaltige Energieversorgung realisieren. Das würde die Kosten und die Abhängigkeit von fossilen Energien sowie von den Energienetzen senken.

Quelle: IWR Online

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