Die Bioenergie hat es nicht leicht. Aktuell klagt der Biogasrat, dass der Branche durch das neue EEG die Luft abgedreht würde. „Mit der willkürlichen Diskriminierung von Strom aus Biomasse, der nach Plänen des Bundesministeriums der Finanzen im Stromsteuergesetz künftig nicht mehr als erneuerbare Energie gelten soll, wird die Branche systematisch benachteiligt“, so der Verband gestern.
Doch immerhin konnte sich die Branche im letzten Jahr über 42 Mio. Euro an Forschungsgeldern von der Regierung freuen. 30,6 Mio. kamen vom Bundeslandwirtschaftsministerium, 11,6 Mio. vom Bundesforschungsministerium.
Ob man das nun janusköpfig nennen sollte? Wer weiß. Immerhin kamen die Forschungsgelder eben vorrangig der energetischen Forschung zu Biomasse zugute. Zu den Forschungsschwerpunkten gehörte eben auch die Entwicklung nachhaltiger und effizienter Wärmeversorgungskonzepte. Hinzu kamen zwei Schwerpunkte, die aus Mitteln des Sondervermögens „Energie- und Klimafonds (EKF)“ finanziert werden:
- Bestimmung und Entwicklung von Technologien und Systemen zur Bioenergiegewinnung und ‑nutzung mit dem Ziel der weiteren Verbesserung von Treibhausgasbilanzen in den Haupteinsatzgebieten Strom, Wärme und Kraftstoffe
- Optimierung der Integration der Bioenergie in regionale und überregionale Energieinfrastruktursysteme (Wärme, Strom, Mobilität) mit dem Ziel der Verbesserung der Systemstabilität und der Energieeffizienz
Die BMBF-Förderinitiative „BioProFi – Bioenergie – Prozessorientierte Forschung und Innovation“ legt zudem ihre thematischen Schwerpunkte auf die verfahrenstechnische Weiterentwicklung von Biogasanlagen zur Optimierung der lastabhängigen Einspeisung ins Stromnetz. Im Projekt AG-HiPreFer wurde beispielsweise erfolgreich mit dem Aufbau der kontinuierlichen Hochdrucklaboranlage begonnen, welche das Einspeisen von Biomethan in bestehende Ferngasleitungen ohne zusätzlichen externen Energieaufwand für die Verdichtung ermöglichen soll.
Hat die Bundesregierung nun das liebe Biogas und die daraus resultierende Stromerzeugung – übrigens die einzige aus Erneuerbaren Energien, die keinen Schwankungen unterworfen ist – doch noch nicht abgeschrieben? Oder wurde hier das Geld wieder einmal nur zum Fenster rausgeworfen für eine Technologie, die politisch schon längst nicht mehr gewollt ist? Dieser Blog wird an diesen Fragen dranbleiben.
Auch im Wärmemarkt wird der Bioenergie kein politisches zubrot beschert. Die Bundesregierung will keinen Pflichtanteil an Erneuerbaren Energien, zu der ja auch Biomasse wie Holz gehört. Darüber schreibt Energieblogger-Kollege Olof E. Matthaei hier auf seinem Blog Energie Effizent sparen.
Klimaschutz, Klimaschutz, Klimaschutz.… Als Elektrotechniker kann ich es langsam echt nicht mehr hören. Als Jäger, erst recht nicht.
Es gibt Bundesländer (Neufünfland, NDS, SH) da stehen Maisschläge von 600 ha. Kein Busch, kein Feldweg, keine Straße dazwischen. Aber Milliarden von kcal Nahrung für Wildschweine und Co, die dann im Herbst, wenn der Nachwuchs sich Winterspeck angefressen hat, am Stück abgesägt wird. Ohne Ersatz, ohne Fruchtfolge, mit kargen, trockenen, sandigen Böden auf denen ohne Düngung nicht einmal mehr Unkraut wächst. Artenvielfalt: Flopp. Lebensraumzerstörung: Topp.
Vom Aussterben bedrohte oder stark gefährdete Arten (Rebhuhn, Fasan, Auerwild, etc.) bedanken sich, die Überpopulationen der Wildschweine in Europa, die munter Krankheiten wie die afrikanische Schweinepest einschleppen, vermehren sich inzwischen unkontrollierbar. Anfang der 1990er Jahre hat eine Bache mit frühstens zwei Jahren einmal im Jahr sechs Frischlinge gefrischt von denen im Schnitt gerade mal 3 älter als 12 Monate geworden sind. Heute gibt es Bachen die frischen bereits im Alter von 9 Monaten, andere frischen zweimal und wieder andere frischen bis zu 14 (!) Frischlinge. Und davon kommen bequem mehr als 60 Prozent durch den Winter.
Natürlich brauchen wir grundlastfähige Energieerzeugung, aber nicht so!