Gerold Henne bewohnt ein typisches norddeutsches Eigenheim aus den 50er Jahren, das von Beginn an in Familienbesitz war. Es hat 250 Quadratmeter Wohnfläche. 2012 ließ Henne auf dem Dach seines Anwesens eine 5,6 kWp Photovoltaikanlage installieren.
Drei Jahre später erweiterte der Hausbesitzer seine Energieversorgung um einen Stromspeicher und ein Mikro-BHKW. Um den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms zu optimieren und die Netzeinspeisung möglichst klein zu halten, riet sein Installateur zum Kauf eines einphasigen Hybridstromspeichers. Das kleine Hauskraftwerk speichert sowohl den PV-Strom vom Dach, als auch den KWK-Strom aus dem Keller. Der Wechselrichter zur Umwandlung von Gleich-in Wechselstrom war durch die Photovoltaik-Anlage bereits vorhanden. Das erleichterte das weitere Vorgehen erheblich.
Die Mikro-KWK-Anlage ist der energiesparende Ersatz für die alte Ölheizung, die pro Jahr etwa 4500 Liter schluckte. Das neue Heizgerät in Hennes Haus basiert auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei treibt ein Stirlingmotor einen Generator an, der Strom erzeugt. Gleichzeitig entsteht Abwärme, die zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt wird. Das Strom-Wärme-Verhältnis liegt in diesem Fall etwa bei 1:5.
Im Sommer, wenn üblicherweise nicht geheizt werden muss, genügt eine Brauchwasserwärmepumpe zur Bereitung von Warmwasser. Für lange, kalte Winter steht zusätzlich zur KWK-Anlage noch ein Spitzenlastkessel bereit. So ist Hennes Wärmeversorgung in jeder Jahreszeit abgesichert.
Während der Hausbesitzer die Wärme direkt verbrauchen kann, wird der Strom aus PV- und KWK-Anlage zunächst im Stromspeicher zwischengespeichert. Am Abend oder an bewölkten Tagen können die Lithium-Ionen-Akkus des Hauskraftwerks dann entladen werden.
Entstehende Stromüberschüsse an sonnenreichen Tagen speist das Gerät automatisch ins Netz ein. Dafür erhält Henne eine Einspeisevergütung von 12,7 Cent pro Kilowattstunde für den PV-Strom. Für den KWK-Strom würde er lediglich 5,7 Cent als KWK-Bonus bekommen. Daher macht es Sinn, diesen Strom entweder direkt zu verbrauchen oder im Hauskraftwerk zu puffern und dadurch zu „veredeln“. Strom aus dem öffentlichen Netz muss der Hauseigentümer nur selten in kleinen Mengen beziehen – erst dann, wenn alle Akku-Reserven des Speichers aufgebraucht sind.
Und noch ein weiteres Puzzleteil in Hennes neuer Energieversorgung trägt jetzt zum maximalen Eigenverbrauch bei: ein Citroen C‑Zero. Das kleine Elektroauto wird über eine Wallbox durch den Stromspeicher aufgeladen. Diese ist ebenfalls mit dem Hauskraftwerk verbunden. So muss Gerold Henne noch weniger Strom mit Verlust ins öffentliche Netz einspeisen, sondern nutzt ihn stattdessen für umweltfreundliche Mobilität.
Eine Übesicht über die aktuellen Fördermöglichkeiten im Wärmemarkt findet sich hier bei meinen Energieblogger-Kollegen von energie-effizient-sparen.de.
Sollte man ein Haus, das 180kWh/m²a verbraucht, nicht erstmal energetisch sanieren?? (bei solchen Beispielen kommen mir immer die Tränen 😉 )
Bei 180kWh/m²a (auch wenn das Brennwert KWK etwas effektiver ist) kann das nur mit relativ hoher VL/RL Temperatur erfolgen, und wird damit den Brennwerteffekt wenig nutzen können.
Man kann bei dem Wärmebedarf davon ausgehen, dass der Stirling im Winter durchläuft und mehr Strom erzeugt, als normalerweise in einem solchen Haus verbraucht wird – da muss schon einiges in das e‑car gehen, oder es bedarf auch einer Sanierung im Strombereich.
Ein einigermaßen energiebewustes Haus dürfte bei 10kWh/Tag Strom liegen – dann bleiben 12kWh/Tag für das e‑car, genug für 80km/Tag, was einer Jahresleistung von knapp 30tkm/a entspricht – die muss man erstmal fahren.
OT
in Köln war der 2.Mai für mich ein guter Tag bezüglich EEN: 34kWh PV und 21kWh ST
/OT
LG jogi