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Schweiz: AKW-Sicherheit bei Uralt-AKW kein großes Thema

Verantwortungsloser Entscheid der Energiekommission

Die nationalrätliche Energiekommission hat es Ende Jänner in ihrer Sitzung abgelehnt, im Kernenergiegesetz ein Langzeitbetriebskonzept zu verankern. Somit nehmen die nuklearen Risiken für die Schweizer Bevölkerung auch fünf Jahre nach Fukushima weiter zu.

Jürg Buri, Geschäftsleiter der Schweizerischen Energie-Stiftung SES, zeigt sich enttäuscht über den Entscheid gegen verstärkte Kontrollen der Schweizer Uralt-AKW: «Das ist ein verantwortungsloser Entscheid. Offensichtlich nimmt die Politik weder die Risiken der Atomkraft noch die Ängste der Bevölkerung genügend ernst.» AKW werden von der Bevölkerung nach wie vor als grösste Gefahr wahrgenommen, wie eine vor kurzem veröffentlichte Umfrage des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.

Risiko Alt-Reaktor ist real

Die SES hat mit ihrer jüngsten Studie am Beispiel des AKW Beznau I, dem ältesten AKW der Welt, aufgezeigt, wie die ursprüngliche Sicherheitsmarge im Laufe der Betriebszeit erodiert. «Diese Sicherheitsmarge mit Investitionen in Nachrüstungen erhalten zu wollen, ist eine Illusion», so Buri weiter. «Es braucht deshalb mindestens eine verstärkte Kontrolle nach 40 Jahren Betriebszeit.»

Aufsichtsbehörde stösst auf taube Ohren

Der Entscheid der Energiekommission ist umso unverständlicher, da die Atomaufsicht ENSI selber dieses Langzeitbetriebskonzept gefordert hat. «Wenn die Politik ihrer Atomaufsichtsbehörde die geforderten Instrumente zur Gewährleistung der Sicherheit verweigert, so kann die Aufsicht ihre Aufgabe nicht wahrnehmen», sagt Buri.


Quelle: SES


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /