Letzte Aktualisierung: 21.12.2015

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Schweriner Geothermie-Projekt erhält wichtige Finanzspritze

Das Schweriner Geothermie-Projekt „Thermische Nutzung der vorhandenen Thermalsole zur Fernwärmeversorgung in der Stadt Schwerin“ hat eine wichtige Finanzierungshürde genommen. Mit den rund 9,2 Mio. Euro des Landes Mecklenburg-Vorpommern steht der Geothermiebohrung am Heizkraftwerk Schwerin-Lankow nichts mehr im Wege.

Übergabe der Zuwendungsbescheide durch Energieminister Christian Pegel (Mitte links) an den Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin Dr. Josef Wolf (Mitte rechts) sowie das Projektteam der Stadtwerke Schwerin. (Foto: Stadtwerke Schwerin GmbH)

Übergabe der Zuwendungsbescheide durch Energieminister Christian Pegel (Mitte links) an den Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin Dr. Josef Wolf (Mitte rechts) sowie das Projektteam der Stadtwerke Schwerin. (Foto: Stadtwerke Schwerin GmbH)

Direkt am Heizkraftwerk Schwerin-Lankow plant die Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG (EVSE) eine Geothermiebohrung, mit der aus einer Tiefe von 1.250 Metern bis 1.300 Metern Thermalwasser gefördert werden soll. Die Wärme der in dieser Tiefe etwa 53 Grad warmen Sole wird dann über Wärmetauscher ausgekoppelt und die abgekühlte Sole im Rücklauf wieder in den Erdboden in dieselbe ursprüngliche Gesteinsschicht zurückgeführt, so dass ein geschlossener Kreislauf entsteht.

Im Heizkraftwerk Schwerin-Lankow wird die "Geothermie" der Thermalsole dann mit Hilfe von Wärmepumpen auf die für die Weiterleitung im Schweriner Fernwärmenetz erforderliche Temperatur erhöht. Der dazu benötigte Strombedarf u.a. für die Wärmepumpen wird über Kraft-Wärme-Kopplung im Heizwerk Schwerin-Lankow erzeugt.

M-V unterstützt Geothermie-Projekt mit 9,2 Mio. Euro

Die hydrothermale Geothermie-Nutzung soll in Schwerin eine Wärmemenge von bis zu 50 GWh pro Jahr bereitstellen und so CO2 von bis zu 8.251,635 Tonnen pro Jahr einsparen helfen. Mit der Umsetzung dieses Vorhabens werden künftig bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs Schwerins durch geothermische, erneuerbare Energie gedeckt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Tiefengeothermie-Anlage soll im Frühjahr 2018 erfolgen.

Dieses umweltfreundliche Konzept zur Wärmeversorgung durch Geothermie wird nun vom Land Mecklenburg-Vorpommern finanziell unterstützt. Der Energieminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Christian Pegel übergab dazu Mitte Dezember im Rahmen des Klimaschutz-Darlehensprogramms zwei Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt rund 9,2 Mio. Euro an die EVSE, eine Tochter der Stadtwerke Schwerin, die für die Erzeugung und die Versorgung mit Wärme für die Stadt Schwerin zuständig ist.

Überraschender Umzug von den Waisengärten nach Lankow

Erst Ende April 2015 wurde nach drei Jahren Planung das zunächst auf einem Grundstück im Wohngebiet Waisengärten avisierte Geothermieprojekt an den jetzigen Standort am Heizwerk Schwerin-Lankow verlegt, da hier überraschend das geologische Erkundungsrecht westlich der Werderstraße frei wurde.

Am neuen Standort in Lankow ergeben sich aufgrund der vorhandenen Infrastruktur des Heizwerks deutlich günstigere Ausgangsvoraussetzungen, die Tiefe Geothermie optimal einzusetzen. Die Stadtwerke Schwerin haben dort auch die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt das Projekt zu erweitern, was an den Waisengärten definitiv aus Platzgründen ausgeschlossen ist. Damit die aus Geothermie gewonnene Wärmeenergie trotzdem in die Waisengärten geleitet werden kann, wird am Standtort in der Bornhövedstraße eine Wärmeübertragungsstation gebaut.

Alte Stralsunder Geothermie-Bohrungen werden hingegen verfüllt

Im Gegensatz dazu, bereitet das Bergamt Stralsund gerade das Verschließen zweier tiefer Geothermiebohrungen im Stadtgebiet Stralsunds vor. Die beiden ehemaligen bis zu 1.600 Meter tiefen Geothermiebohrungen (Gt Ss 6/89) im Bereich Carl-F.-Goerdeler-Straße sowie (Gt Ss 2/85) im Bereich Grünthal-Viermorgen sollen komplett mit Zement verfüllt werden, um die Flächen wieder nutzbar zu machen. Bereits 2014 wurde eine Bohrung im Bereich Vogelsangstraße/Grünhufer Bogen in Stralsund verfüllt, der ehemalige Bohrplatz zurückgebaut und dem Flächeneigentümer zur Nachnutzung übergeben.

In Stralsund wurden von 1985 bis 1990 insgesamt drei Tiefbohrungen abgeteuft, um für den Stadtteil Grünhufe eine geplante geothermische Wärmeversorgung zu realisieren. Die Bohrungen erschließen die Sandsteinspeicher der geologischen Formation Buntsandstein in Teufen zwischen 1500 und 1600 Meter. Das Geothermieprojekt wurde jedoch 1990 abgebrochen. Seit 1995 gab es verschiedene Aktivitäten, die eine geothermische Nachnutzung der Stralsunder Altbohrungen zum Ziel hatten. Mehrere Konzeptstudien für eine mögliche Nutzung dieser fast 30 Jahre alten Bohrungen blieben jedoch ohne Erfolg.

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