© Jan Nijman
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Deutschland: Fachverband Biogas begrüßt Länderinitiative für Bioenergie im EEG

Die Energiewende braucht ausreichend Bioga - Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz fordern eine Stärkung der Bioenergie im EEG

Berlin - Ein breites Bündnis von Bundesländern drängt auf die Nutzung des Potenzials der Bioenergie. In einer heute im Bundesrat von Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz eingebrachten Entschließung wird eine Stärkung der Stromerzeugung aus Bioenergie im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefordert. Der Fachverband Biogas e.V. begrüßt die Länderinitiative. ‘Rechtzeitig vor der 2016 anstehenden Novelle des EEG bringen sich die Länder mit berechtigten Forderungen in Position’, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez, in einer ersten Reaktion. ‘Wir müssen den Investitionsstau auflösen und Biogas für die Energiewende erhalten’, verlangt da Costa Gomez.

In dem von Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen eingebrachten Entschließungsentwurf wird die Bundesregierung aufgefordert, ‘wirtschaftliche Perspektiven für effiziente, systemdienliche und umweltverträgliche Neu- und Bestandsanlagen umgehend im EEG zu verankern’. Das beträchtliche Potenzial der Biomasseanlagen zur bedarfsgerechten Stromerzeugung gelte es zu erhalten und weiterzuentwickeln. Gemeint sind damit die Möglichkeiten von Biomasse, einzuspringen, wenn das schwankende Stromangebot aus Wind- und Solaranlagen ausgeglichen werden muss - beispielsweise an grauen, windstillen Dezembertagen. ‘Die Biogasbranche ist bereit, weitere Verantwortung zu übernehmen und künftig verstärkt flexibel Strom zu liefern. Viele Betreiber von Biogasanlagen tun dies bereits. Wenn wir die Vorzüge von Biogas für die Energiewende künftig aber verstärkt nutzen wollen, benötigen wir dazu im EEG auch die passenden Rahmenbedingungen’, erklärt da Costa Gomez.

Zahlreiche Biogasanlagen-Betreiber stehen derzeit vor der Entscheidung, ob sie ihre Anlagen für einen flexiblen Anlagenbetrieb auslegen, z.B. durch die Anschaffung zusätzlicher Speicherkapazität oder Blockheizkraftwerke (BHKW). Die Anlagenbetreiber brauchen daher Planungssicherheit für die Zeit nach Ablauf des 20-jährigen EEG-Vergütungszeitraums. ‘Die Energiewende benötigt ausreichend Biogas. Und die Biogas-Anlagenbetreiber benötigen Perspektiven durch das EEG 2016’, unterstreicht da Costa Gomez.

Mit dem EEG 2014 ist Biogas ausgebremst worden. Der im EEG ohnehin schon niedrig angesetzte Zubau von 100 Megawatt (MW) Biogasleistung wird wegen einer massiven Verschlechterung der Förderbedingungen derzeit weit verfehlt. Laut Schätzungen des Fachverbandes Biogas ist 2015 unterm Strich nur mit einem Zubau arbeitsrelevanter Leistung von 19 MW Biogas zu rechnen. ‘Die Bundesländer wissen um die Bedeutung von Biogas als zuverlässiger Stromlieferant und als Wirtschaftskraft im ländlichen Raum. Wir appellieren daher an die Länderkammer, die Initiative mitzutragen und gegenüber der Bundesregierung jetzt ein wichtiges Zeichen zu setzen’, so da Costa Gomez.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /