Aktuell beklagt Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) einen Rückgang des Biodiesel-Absatzes gegenüber 2010 um 21 %. Das ist natürlich eine Hausordnung, zumal gleichzeitig der Dieselabsatz um 12 % zunahm. Doch wirklich überrascht kann über diese Entwicklung niemand sein. Der Absatz geht seit Jahren kontinuierlich zurück.
Zwar gibt es in Deutschland eine vorgeschriebene Beimischungsquote von bis zu 7 % zum Petro-Diesel. Doch die muss nicht in jedem Falle erreicht werden. Zudem: Seit 2011 wird Biodiesel, der aus Altfetten und ‑ölen hergestellt wird, doppelt angerechnet, da er keine extra dafür angebauten Energiepflanzen nutzt – ein Tribut an die Tank-Teller-Diskussion.
Doch auch generell ist der Biodiesel wie andere Kraftstoffe auf nachwachsender Basis bei der Politik nicht mehr allzu beliebt. Neben der wählerwirksamen Tank-Teller-Diskussion ist da noch das Phänomen der indirekten Landinanspruchnahme (iLuc). Das stellt für Biodiesel angebauten Pflanzen wie Raps oder Soja ein eher schlechtes Zeugnis in Sachen Nachhaltigkeit aus.
Und dann wäre ja noch das wichtigste Argument für den Rückgang. Da wir nun mal in kapitalistischen Zeiten leben, dreht sich alles um den Preis. Und der ist für Diesel biogener Art durchgängig höher als der für mineralisch erzeugten. Aktuell liegt der Preis inkl. Energie- aber ohne Mehrwertsteuer für die Biovariante bei 1,22 Euro je Liter. Ein Blick an die Tankstelle reicht um zu sehen, dass dies deutlich teurer ist als herkömmlicher Diesel. Kein Wunder, liegen doch die Produktionskosten etwa doppelt so hoch.
Emissionen im Verkehr wachsen
Kein Wunder auch, dass die Branche nach weiteren Hilfestellungen seitens der Politik ruft. Dabei hat sie sogar recht, denn der Treibhausgasausstoß im Verkehrssektor ist in den vergangenen Jahren, anders als im Strom- und Wärmebereich, gewachsen. Und dieser sollte ja mal mittels Bio-Kraftstoffen eigentlich reduziert werden.
Doch Hilfe wird es nicht geben. Denn, wie der Verband schon richtig bemerkte, kommen Biokraftstoffe in dem ebenfalls in der vergangenen Woche veröffentlichten „Klimaschutzbericht 2015“ des Bundesumweltministeriums praktisch nicht mehr vor.
Vorschaubild: Mejidori /Wikimedia
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