02.11.2015, 16:12 Uhr

Brennstoffzellen: Ballard in China und Fuelcell Energy in Südkorea erfolgreich

Vancouver / Danbury, USA – Die beiden Brennstoffzellen-Spezialisten Ballard Power aus Kanada und Fuelcell Energy aus den USA haben neue Projektaufträge erhalten. Ballard Power soll Brennstoffzellen-Module für eine Straßenbahn in China entwickeln und Fuelcell Energy ist mit der Lieferung von Systemen für die dezentrale Stromversorgung in Südkorea beauftragt worden.

Ballard Power hat für den Straßenbahnauftrag eine Vereinbarung mit der Tangshan Railway Vehicle Company (TRC) aus dem Nordosten Chinas getroffen. Der Auftrag hat ein Volumen von rund drei Mio. US-Dollar. Er repräsentiert laut Ballard den nächsten Schritt für ein kommerzielles Produkt und folgt einer Rahmenvereinbarung der beiden Unternehmen von Juni 2015. Die Ballard-Aktie steigt ebenso wie das Papier von Fuelcell Energy.

Chinesen streben dauerhafte Kooperation mit Ballard Power an

Randy MacEwen, CEO von Ballard Power erklärte, dass der steigende Bedarf nach massentauglichen Verkehrslösungen in Verbindung mit den Erkenntnissen zur Luftqualität brennstoffzellen-basierte Lösungen in diesem Sektor zu verblüffenden Marktchancen verhelfe. Ballard sei bestens positioniert, um diese Chance zu nutzen, was sich nun auch in der Zusammenarbeit mit TRC zeige. Ziel der Kooperation zwischen Ballard und TRC ist es, im Jahr 2016 einen Prototypen für eine moderne, schienenbasierte Transport-Anwendung zu entwickeln, die eine Leistung von mindestens 200 Kilowatt (kW) aufweist und auf mindestens 20.000 Betriebsstunden kommt. Ein Sprecher von TRC bestätigte, dass die Chinesen an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Ballard interessiert seien. Die Ballard-Aktie legt im Börsenhandel am Montag bislang um 3,3 Prozent auf 1,38 Euro zu (Stand 15:41 Uhr, Börse Stuttgart).

Südkorea setzt auf dezentrale Stromversorgung mit Brennstoffzellen

Fuelcell Energy aus dem US-Bundesstaat Connecticut hat sechs Brennstoffzellen-Module mit einer Leistung von insgesamt 8,4 Megawatt (MW) an den südkoreanischen Energieversorger Posco Energy verkauft. Diese Module ergänzen die bereits früher vereinbarten monatlichen Lieferungen von Fuelcell Energy an Pocso Energy im Rahmen eines langjährigen 122-MW-Vertrages.

Südkorea ist laut Chip Bottone, CEO von Fuelcell Energy, ein großer Markt für die erschwinglichen, sauberen und dezentralen Produkte von Fuelcell Energy zur Energieversorgung. Wirtschaft und Politik in Südkorea wüssten den Wert der Brennstoffzellen-Parks aus ökologischer, energietechnischer und ökonomischer Sicht zu schätzen, so Bottone. In Südkorea werden laut Fuelcell Energy Brennstoffzellen-Kraftwerke derzeit zügig geplant und errichtet. Zuletzt wurde u.a. der Grundstein für ein 20-MW-Brennstoffzellen-Kraftwerk in Seoul gelegt, das wiederum Teil eines großangelegten Programms zur Steigerung der Energie-Unabhängigkeit des Landes sei. Zudem ist bei einer neuen Brennstoffzellen-Anlage einer koreanischen Gasgesellschaft kürzlich der Betrieb aufgenommen worden. Weitere Projekte im Land seien geplant bzw. werden realisiert.

Auf den Aktienkurs von Fuelcell Energy wirkt sich die Nachricht über die den neuen Auftrag positiv aus. Das Papier verteuert sich am Montag bislang um 2,9 Prozent auf 0,811 Euro (Stand 15:41 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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