01.09.2015, 13:40 Uhr

RENIXX und DAX stürzen erneut ab: Solartitel sehr schwach – Verwirrung um Lithium-Vertrag von Tesla

Münster – Neue enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben an den Aktienmärkten weltweit erneut für Kurseinbrüche gesorgt. Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World fällt am Dienstagvormittag bislang um 2,3 Prozent auf 442,05 Punkte zurück, der DAX um 2,4 Prozent auf 10.010 Punkte.

In China ist der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie auf das niedrigste Niveau seit März 2009 gesunken. Das sorgt für erneute Unruhe an den Märkten. Für die jüngsten Kurseinbrüche macht die chinesische Regierung zudem auch die Presse mitverantwortlich. So habe ein festgenommener Journalist gestanden, dass die von ihm verbreiteten Falsch-Informationen zu der Panik an den Aktienmärkten geführt hätten. Am Devisenmyark steigt der Eurokurs heute um 0,4 Prozent auf 1.126 US-Dollar. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.143 US-Dollar.

Wer beliefert Tesla mit Lithium?

Im RENIXX stehen die Wertpapiere von China Singyes (-9,8 Prozent, 0,496 Euro), Solarcity (-6,0 Prozent, 40,43 Euro) und Sunpower (-5,9 Prozent, 20,29 Euro) auf der Verliererliste ganz oben. Die Aktie des US-Elektroauto-Herstellers Tesla verbilligt sich um 4,1 Prozent auf 214,00 Euro. Verwirrung wurde bezüglich eines vermeintlichen Vertrages zur Lithiumlieferung zwischen Tesla und dem Lieferanten U.S. Rare Earth Minerals gestiftet. Ein einigenMedien sei über einen solchen Vertrag zu lesen gewesen, doch U.S. Rare Earth Minerals dementierte. Tatsächlich hat Tesla offenbar Lithium-Verträge mit zwei anderen Lithium-Lieferanten, nämlich Bacanora Minerals Ltd. and Rare Earth Minerals PLC, abgeschlossen. Dies berichtet das Portal www.mininig.com. Größter RENIXX-Gewinner ist die Aktie von Rec Silicon (+5,2 Prozent, 0,143 Euro).

DAX: Fresenius seht schwach – kleine Verluste bei den Versorgern

Im DAX stehen die Titel von Fresenius (-3,1 Prozent, 61,41 Euro), Bayer (-3,1 Prozent, 116,78 Euro) sowie Deutsche Telekom (-2,8 Prozent, 14,80 Euro) am Indexende. Zwar geben sämtliche DAX-Titel nach, doch die Aktien von RWE (-0,9 Prozent, 13,26 Euro) und E.ON (-1,2 Prozent, 9,97 Euro) zählen zu den Papieren, die noch am besten abschneiden. Dabei soll die RWE-Aktie aus dem europäischen Leitindex Eurostoxx 50 absteigen.

Ölpreise sinken wieder

Die Preise für Rohöl sind am Dienstagmorgen nach einem starken Anstieg am Montag, der Medienberichten zufolge durch einen Rückgang der Ölförderung aus den USA und der angeblichen Gesprächsbereitschaft der Opec zurückzuführen ist, schwach gestartet. Inzwischen haben sie sich wieder ein wenig erholt. Das Fass der US-Sorte WTI liegt derzeit bei etwa 48,20 US-Dollar (-0,7 Prozent). Die Nordseesorte Brent notiert bei rund 52,80 US-Dollar je Barrel (-1,1 Prozent). Der Heizölpreis legt kräftig zu, der Liter kostet aktuell 59,4 Cent (+3,1 Prozent; inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen haben sich der Diesel- und Benzinpreis leicht verbilligt: Gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,11 Euro (-0,1 Prozent), ein Liter Super E10 war für 1,33 Euro zu bekommen (-0,1 Prozent).

Strompreise verbilligen sich leicht

Die Preise an der Strombörse EEX bewegen sich im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Mittwoch leicht abwärts. Der Strom in Deutschland verbilligt sich um knapp 3,9 Prozent auf etwa 3,76 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich gibt der Strompreis etwa 1,9 Prozent auf rund 4,14 Cent je kWh ab. Damit ist Strom in Frankreich rund zehn Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, kostet derzeit 7,98 Euro. Das sind etwa 0,6 Prozent weniger als am Vortag (8,03 Euro).

Wind- und Sonnenenergie decken knapp ein Drittel der Strom-Spitzenlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Photovoltaikanlagen in Deutschland heute reichlich Strom: Die Solarenergieanlagen erzeugen Strom mit einer Leistung von 13.600 MW und die Windenergie steuert weitere 8.400 MW bei. Gemeinsam erzeugen diese beiden erneuerbaren Energien somit etwa 22.000 MW und decken so 32 Prozent der deutschen Spitzen-Stromnachfrage ab. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 47.100 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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