28.08.2015, 13:22 Uhr

RENIXX leichter: China Singyes nach Zahlen Schlusslicht – Vestas beliefert wpd-Windpark – Genehmigung für Nordex-Projekt

Münster – Nach den historischen Kursgewinnen von Donnerstag (+7,7 Prozent) tendiert der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World am Freitagvormittag bislang ein wenig leichter (-0,4 Prozent, 451,29 Punkte). Am Vortag war der RENIXX so stark gestiegen wie zuletzt vor über sechs Jahren. Der DAX gibt um 0,7 Prozent auf 10.249 Punkte nach.

Die Nervosität im Markt ist weiterhin hoch. Experten spekulieren, dass es kurz vor dem Wochenende möglicherweise nochmals abwärts gehen könne, da viele Investoren bei der aktuellen Stimmung nicht übers Wochenende im Markt bleiben wollten. Der DAX hat heute vor allem am Morgen nachgegeben. Am Devisenmarkt hat sich der Eurokurs um 0,3 Prozent auf 1,128 US-Dollar verteuert. Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent auf 1.128 US-Dollar je Feinunze zu.

China Singyes zumindest im Solargeschäft erfolgreich

Schlusslicht im RENIXX ist die Aktie von China Singyes (-7,3 Prozent, 0,586 Euro), das seine Umsätze hauptsächlich mit der Realisierung von Solarprojekten und dem Handel mit Solarprodukten erzielt. Allerdings hat der Bereich der „grünen“ Gebäude im ersten Halbjahr 2015 deutlich nachgelassen, so dass auch der Gesamtumsatz in den ersten sechs Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahr um gut vier Prozent auf etwa 2,2 Mrd. Yuan (gut 300 Mio. Euro) nachgelassen hat. Immerhin konnte das Unternehmen aus Hong Kong seinen Nettogewinn um rund acht Prozent steigern. Kaum Veränderung ist bei den Aktien der Windkraftanalgen-Hersteller Nordex (+/-0 Prozent, 25,80 Euro) und Vestas (+0,2 Prozent, 48,13 Euro) festzustellen. Dabei liegen für beide Unternehmen positive Nachrichten vor: Für einen geplanten Windpark in Ohio, der mit Nordex-Anlagen ausgerüstet werden soll, liegt Berichten zufolge nun die Genehmigung vor. Nordex-Konkurrent Vestas wird den 73 MW großen wpd-Windpark in Finnland mit seinen Turbinen bestücken. Das teilte Vestas heute mit.

DAX: Nur wenige Gewinner

Im DAX können am Freitag bislang nur wenige Aktien zulegen. K+S (+0,6 Prozent 33,42 Euro) und Henkel (+0,4 Prozent 93,48 Euro) gehören dazu. Die größten Verlierer hingegen heißen Fresenius (-1,7 Prozent, 62,66 Euro) und Infineon (-1,2 Prozent, 9,52 Euro). Die E.ON-Aktie gibt um ein halbes Prozent auf 10,20 Euro nach. Das Unternehmen will in Deutschland zukünftig den Solarenergie-Markt intensiv beackern.

Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise erholen sich weiter

Die Preise für Rohöl bewegen sich weiter aufwärts. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI liegt bei etwa 42,60 US-Dollar (+1,8 Prozent), ein Fass der Nordseesorte Brent notiert bei rund 47,50 US-Dollar (+1,4 Prozent). Der Preis für einen Liter Heizöl steigt um ganze 5,4 Prozent auf 56,3 Cent (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind der Diesel- und Benzinpreis am Donnerstag weiter gefallen. Gestern verbilligte sich der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt um 0,6 Prozent auf 1,09 Euro, ein Liter Super E10 war für 1,33 Euro zu bekommen (-0,6 Prozent).

Strompreise fallen zum Wochenende

Die Preise für Strom im Day-ahead-Handel der Strombörse EPEXSpot zur Lieferung am morgigen Samstag für die Marktgebiete Deutschland/Österreich sowie Frankreich geben kräftig nach. Im Durchschnitt liegt der Strompreis in Deutschland bei rund drei Cent je Kilowattstunde (kWh) (-27 Prozent). In Frankreich sinkt der Preis um knapp 20 Prozent auf etwa 3,44 Cent. Damit kostet der Strom in Frankreich gut 14 Prozent mehr als in Deutschland. Der Preis für die Berechtigung zur Emission einer Tonne CO2 in der EU, steigt um rund 0,3 Prozent auf 8,05 Euro.

Solar- und Windenergie decken über ein Viertel der Spitzen-Stromlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Photovoltaikanlagen in Deutschland heute Strom mit einer Leistung von rund 13.200 MW. Die Windenergie steuert 3.500 MW bei, beide erneuerbaren Energien kommen somit auf 16.700 MW und liefern damit etwa 26 Prozent der deutschen Stromerzeugung. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 47.300 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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