05.08.2015, 07:57 Uhr

Geothermie: Ormat-Aktie fällt trotz höherer Gewinne

Reno, USA - Der US-amerikanische Geothermie-Spezialist Ormat Technologies hat die Finanz-Kennzahlen für das zweite Quartal 2015 veröffentlicht. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert werden und auch die Gewinn-Kennziffern fallen deutlich höher aus. Dennoch sinkt der Aktienkurs.

Analysten hatten im Vorfeld offenbar mit noch höheren Gewinnen gerechnet. Der Gewinn pro Aktie konnte im zweiten Quartal 2015 auf 0,28 US-Dollar deutlich gesteigert werden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert lediglich bei 0,20 US-Dollar je Aktie. Medienberichten zufolge waren Analysten jedoch davon ausgegangen, dass der Gewinn je Aktie 0,37 US-Dollar erreichen könne. Das Wertpapier des Geothermieanlagen-Spezialisten hat sich im Handel am Dienstag um 3,3 Prozent auf 35,56 Euro verbilligt (Börse Stuttgart).

Umsatz und Gewinne steigen

Während der Umsatz in der Stromerzeugung im zweiten Quartal 2015 mit knapp 91 Mio. US-Dollar in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegt, hat das Geschäft im Produkt-Segment deutlich angezogen. Dort sind die die Umsätze um 38 Prozent auf knapp 50 Mio. US-Dollar geklettert. Insgesamt summierte sich der Umsatz im Zeitraum April bis Juni 2015 auf 140,5 Mio. US-Dollar, das sind rund zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr (Q2 2014: 127,6 Mio. US-Dollar). Das operative Ergebnis klettert um 73 Prozent auf 38,6 Mio. US-Dollar (Q2 2014: 22,3 Mio. US-Dollar) und der Nettogewinn um rund 58 Prozent auf 14,4 Mio. US-Dollar (Q2 2014: 9,1 Mio. US-Dollar). Das Adjusted EBITDA liegt für das abgelaufene Quartal bei 67,8 Mio. US-Dollar (Q2 2014: 61,8 Mio. US-Dollar). Trotz der Verbesserung dieser Kennziffern haben die Aktionäre das Papier abgestoßen. Gesunkene Öl- und Gaspreise hatten ein noch besseres Ergebnis verhindert.

Negativer Einfluss durch sinkende Ölpreise

Ormat-CEO Isaac Angel erklärte, dass die gute Performance der Geothermie-Anlage in McGinnes Hills (USA, Nevada) die negative Effekte durch gesunkene Öl- und Gaspreise sowie aufgrund eines Hurrikans, der die Anlage in Puna (USA, Hawaii) beeinträchtigt hatte, ausgeglichen habe. Angel verwies auf den im März vorgestellten Mehrjahres-Plan, nach dem man die geografische Reichweite und die technologische Bandbreite ausbauen wolle. Zudem glaube das Unternehmen an die Ausweitung der Production Tax Credits in den USA sowie weiterer regulatorischer Verbesserungen in den maßgeblichen Märkten.

Jahresprognose wird bestätigt

Die Guidance für das Gesamtjahr bleibt unverändert. Der Umsatz soll im Stromsektor zwischen 380 und 390 Mio. US-Dollar betragen. Im Produktsektor will Ormat zudem zwischen 180 und 190 Mio. US-Dollar umsetzen. Das Adjusted EBITDA soll auf Jahressicht zwischen 280 und 290 Mio. US-Dollar landen. Für das gesamte erste Halbjahr 2015 hat Ormat eine Adjusted EBITDA in Höhe von 133,2 Mio. US-Dollar erzielt.

Quelle: IWR Online

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