Sonnenhaus-Institut begrüßt steigende Solarthermie-Nachfrage; BMWi gewährt im MAP höchsten Zuschuss für große Solar-Heizungen

Das Sonnenhaus-Institut e.V. Deggendorf begrüßt die steigende Nachfrage nach Solarwärme-Anlagen, die durch die zunehmenden Antragszahlen im Marktanreizprogramm (MAP) erkennbar ist.

Wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mitteilte, ist die Nachfrage nach Solar-Heizungen seit Anhebung der Förderung zum 1. April 2015 deutlich gestiegen. Im Juni 2015 wurden 32 Prozent mehr Anträge für Solarthermie-Anlagen als im Vorjahreszeitraum gestellt.
"Viel zu wenig bekannt ist aber immer noch, dass große Solar-Heizungen im Marktanreizprogramm besonders gut gefördert werden", sagt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts e.V.

300 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche für große Solar-Heizungen
So werden Solarwärmeanlagen, die mindestens 50 Prozent des Heizenergiebedarfs in einem Gebäude erzeugen, im Rahmen der Innovationsförderung des MAP mit bis zu 300 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche gefördert. Förderfähig sind große Solar-Heizungen in bestehenden Gebäuden und in Neubauten. Eine Voraussetzung, um den rückzahlungsfreien Zuschuss zu erhalten, ist das Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards 55.
Ein Sonnenhaus zeichnet sich durch eine große Solarwärmeanlage aus. Darüber hinaus wird über eine nach Süden orientierte Bauweise viel Energie passiv gewonnen, was den Heizenergiebedarf reduziert. Mit nur 15 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) im Neubau ist der Primärenergiebedarf bei Sonnenhäusern niedriger als bei allen anderen gängigen Energiesparhäusern, betont Dasch.
Weitgehend solar beheizte Wohnhäuser, Gewerbe- und Industriegebäude erfüllen schon heute die künftigen strengen Energiesparanforderungen. Ab 2021 ist laut EU-Richtlinie Fast-Null-Energie-Standard bei allen Neubauten Pflicht.

Kombination mit Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe möglich
Neben der klassischen Variante "Sonnenhaus-Standard" mit einer großen Solarwärmeanlage und einem Holzofen oder -kessel für die Nachheizung hat das Sonnenhaus-Institut im vergangenen Jahr vier neue Kategorien eingeführt: Sonnenhaus Plus, Autark und Fossil sowie Sonnenhaus im Bestand. Ein "Sonnenhaus Plus" hat zusätzlich zur großen solarthermischen Anlage eine Photovoltaik-Anlage und kann so eine positive Primärenergie-Jahresbilanz aufweisen.
Ein "Sonnenhaus Autark" kann sich dank einer großen Solarwärme- und Solarstromanlage sowie eines Wärme- und Stromspeichers unabhängig von externen Lieferanten mit Energie versorgen.
"Mit den neuen Kategorien tragen wir den Entwicklungen im Markt Rechnung", erklärt Georg Dasch. "Im Mittelpunkt steht aber auch weiterhin die Solarwärme-Anlage, da sie durch die direkte Umwandlung der Sonnenenergie in Wärme einen sehr hohen Wirkungsgrad hat."
"Sonnenhaus-Besitzer sparen mit einer großen Solarwärmeanlage sofort beträchtliche Heizkosten ein. Im Ruhestand ist die Einsparung sozusagen eine zweite Rente", sagt Professor Timo Leukefeld, Vorstand im Sonnenhaus-Institut.
Aus dem Kreise des Sonnenhaus-Instituts sind in den vergangenen Jahren über 1.700 weitgehend solar beheizte Häuser im Neubau und Bestand realisiert worden, darunter auch mehrere Ein- und Mehrfamilienhäuser, die zu 100 Prozent solar beheizt werden.

27.07.2015 | Quelle: Sonnenhaus-Institut | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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