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Sommerpause für fossile Kraftwerke gefordert

Die Förderung von konventioneller Kraft-Wärme-Kopplung soll auf die Heizperiode beschränkt bleiben, fordern Experten. Mittelfristig sind so pro Jahr bis zu fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeidbar.

Experten des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und wissenschaftlicher Einrichtungen fürchten, dass Ökoenergie im Zusammenhang mit Beschlüssen des Bundeskabinetts, die letzte Woche getroffen worden, benachteiligt werden. Die Förderung der Umstellung von Kohlekraftwerken auf besonders effiziente Gaskraftwerke sei zwar grundsätzlich richtig. Aber nur wenn diese in Kraft-Wärme-Kopplung effizient betrieben werden.

Die Förderung fossiler Fernwärme müsse bei Neuinvestitionen aber auf die Heizperiode beschränkt werden. Andernfalls würde die nötige Umstellung der Fernwärmeversorgung auf Solarenergie weiterhin blockiert. „Eine ganzjährige Subventionierung der Kraft-Wärme-Kopplung aus fossiler Energie ist für den Klimaschutz kontraproduktiv“, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Wärme für drei bis fünf Cent

KWK-Anlagen sollten deshalb nur in der Heizperiode laufen und eine Sommerpause einlegen. In dieser Zeit könnten Solarthermieanlagen in die Wärmenetze einspeisen und mittelfristig bis zu fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen. „Es wäre geradezu absurd, wenn der inzwischen weitgehend wettbewerbsfähigen Solarwärme durch eine erhöhte Subventionierung fossiler Energie der Marktzugang verbaut wird“, sagt Körnig.

Nach Ansicht des BSW-Solar sollte die Förderung von KWK-Strom im Rahmen der aktuellen Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes nach einem Übergangszeitraum ab dem Jahr 2018 auf die Heizperiode konzentriert werden.

Große Solarwärmeanlagen in Deutschland erzeugen demnach Wärme für drei bis fünf Cent je Kilowattstunde. In Dänemark wird diese Technologie bereits in großem Umfang eingesetzt. Eine KWK-Förderung im Sommer führt dazu, dass die begrenzte Wärmelast in den Wärmenetzen durch KWK-Wärme besetzt wird und keine Kapazitäten zur Aufnahme Erneuerbare Energien mehr vorhanden sind. Damit würde die fossil erzeugte KWK-Wärme den Markt zulasten Erneuerbarer Energien verstopfen und dem Stromsystem Flexibilität rauben.(nhp)