06.07.2015, 13:33 Uhr

RENIXX und DAX schwach nach Griechen-Nein: China Singyes verlieren zweistellig – Tesla baut Ladenetz in China aus

Münster – Noch stehen die Aktienmärkte unter dem Eindruck des "Neins" der Griechen zu den Angeboten und Bedingungen der europäischen Geldgeber für weitere Kredite. Die Verluste im RENIXX World (-2,0 Prozent, 519,11 Punkte) und im DAX (-1,8 Prozent, 10.904 Punkte) sind erheblich. Beim internationalen Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX fällt das Papier des größten Solarmodul-Herstellers der Welt mit einem Kursgewinn aus dem Rahmen.

Die Griechen haben sich hinter ihre sozialistische Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras gestellt und im Referendum mit gut 60 Prozent die Bedingungen der Kapitalgeber für weitere Hilfen abgelehnt. Tsipras will nun aus gestärkter Position heraus weiterverhandeln. Finanzminister Gianis Varoufakis kündigte seinen Rücktritt an. Eine Einigung ist jedoch weiterhin äußerst fraglich. Der Eurokurs legt heute bislang um 0,4 Prozent auf 1,103 US-Dollar zu. Der Goldpreis sinkt um 0,3 Prozent auf 1.165 US-Dollar je Feinunze.

Trina Solar an der RENIXX-Spitze

Im RENIXX kommen die größten Verlierer aus China: Die Anteilsscheine des Solarenergie-Projektierer China Singyes knicken um 14,3 Prozent auf 0,915 Euro ein und die Titel des Windenergie-Zulieferers China High Speed Transmission verbilligen sich um 8,8 Prozent auf 0,663 Euro. Auch an der Indexspitze steht die Aktie eines Unternehmens aus China. Die Anteilsscheine von Trina Solar, größter Solarmodul-Produzent weltweit, verteuern sich um 1,4 Prozent auf 10,30 Euro. Auch Tesla-Papiere (+0,04 Prozent, 255,20 Euro) legen minimal zu. Das Unternehmen will Medienberichten zufolge die Zahl der Ladestationen in China deutlich erhöhen und hat dazu nun ein Abkommen mit der Hotelkette Crowne Plaza getroffen.

Commerzbank-Aktie Schlusslicht im DAX

Im Dax verlieren u-a. die Bankaktien kräftig. Commerzbank-Titel fallen im Kurs um 2,6 Prozent auf 11,35 Euro, etwas geringer fällt das Minus bei der Deutschen Bank aus (-2,2 Prozent, 27,49 Euro). Die Deutsche Telekom (-2,3 Prozent, 15,15 Euro) ist ebenfalls spürbar von der Griechenland-Krise betroffen. Die Telekom ist mit 40 Prozent am Anbieter OTE beteiligt. Gefragt sind hingegen Post-Aktien (+3,5 Prozent, 27,03 Euro). Das Streikende freut nicht nur die Kunden, sondern auch die Aktionäre.

Ölpreise geben kräftig nach

Die Rohölpreise fallen zu Wochenbeginn stark, auch hier wirkt das griechische "Nein" zu Spar- und Reformvorschlägen. Das Fass der US-Sorte WTI verbilligt sich am Montag um knapp zwei Prozent auf etwa 54,40 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent verbilligt sich sogar um rund 2,8 Prozent auf etwa 58,90 US-Dollar je Barrel. Auch der Heizölpreis gibt über das Wochenende nach, der Liter kostet aktuell rund 62,3 Cent (-1,1 Prozent; inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen in Deutschland konnte gestern im Schnitt für 1,22 Euro ein Liter Diesel und für 1,46 Euro ein Liter Super E10 getankt werden.

Strompreise steigen kräftig zum Wochenbeginn

Die Preise an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Dienstag steigen. Der Strompreis in Deutschland verteuert sich um 32 Prozent auf etwa 4,90 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verteuert sich der Strom um etwa 11 Prozent und notiert derzeit bei knapp 5,06 Cent die kWh. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert bei etwa 7,34 Euro, das sind rund 1,1 Prozent weniger als am vergangenen Freitag.

Wind- und Solarstrom decken fast die Hälfte der Spitzenlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern heute die Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland einen erheblichen Teil des benötigten Stroms. Zusammen erzeugen die beiden erneuerbaren Energieträger Strom mit einer Leistung von insgesamt 33.700 Megawatt (MW). Das sind etwa 47 Prozent der deutschen Spitzenlast zur Mittagszeit. Die Windenergie steuert 11.900 MW und die Photovoltaik 21.800 MW bei. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 37.900 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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