29.06.2015, 09:57 Uhr

NRW-Verbände: Windenergie und Naturschutz passen zusammen

Düsseldorf – Ein Bündnis aus drei Naturschutzverbänden und dem Windenergie-Branchenverband setzt sich für einen zügigen und naturverträglichen Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen ein. Sie haben eine gemeinsame Erklärung an NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90 / Die Grünen) überreicht.

Die NRW-Landesverbände des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des Naturschutz-Bundes (NABU) und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sowie der Bundesverband Windenergie (BWE) sprechen sich in ihrer Erklärung für eine konsequente Energiewende in Nordrhein-Westfalen aus, wobei die Windenergie eine tragende Rolle spielen müsse.

BWE NRW: Im Grunde die gleichen Ziele bei der Energiewende

„Die Windenergie ist die zentrale Säule unserer Energieversorgung von morgen. Nur mit dem Ausbau dieser Zukunftsenergie können wir die NRW-Klimaschutzziele erreichen und den Energie- und Industriestandort NRW mittelfristig erhalten“, sagte Klaus Schulze Langenhorst, Vorsitzender des BWE NRW. NRW habe im Klimaschutz große Verantwortung zu tragen. So bedürfe es gerade im Bereich des Arten- und Naturschutzes eines sachlich und fachlich fundierten Umgangs miteinander und weniger Gegeneinander. Denn im Grunde habe man die gleichen Ziele, so Langenhorst.

Natur im Blick: Windkraft-Projekte können wegfallen

In ihrem Koalitionsvertrag strebt die NRW-Landesregierung an, dass bis 2020 mindestens 15 Prozent der nordrhein-westfälischen Energie aus Windenergie stammen sollen. Derzeit liegt der Anteil bei gerade einmal vier Prozent. Gründe dafür sind aus Sicht der Verbände der Mangel an Steuerung sowie Konflikte vor Ort, die dazu führen, dass Windenergieprojekte nicht oder nur langsam realisiert werden können. „Eine große Herausforderung beim Ausbau der Windenergie ist es, die Naturverträglichkeit im Blick zu haben und frühzeitig alle relevanten Informationen in die jeweilige Planungsebene einfließen zu lassen. Das hat natürlich zur Folge, dass einige Projekte nicht umgesetzt werden“, sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des Nabu NRW.

Umweltverbände wollen bei Windprojekten von Beginn an mitreden

Um den naturverträglichen Windenergie-Ausbau in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, müssen nach Ansicht der Verbände Anwohner sowie sämtliche weitere Akteure frühzeitig in die Planungen von Windenergieprojekten eingebunden werden. Ein neu einzurichtendes Dialogforum der Landesregierung soll darüber hinaus dazu beitragen, mögliche Konflikte zwischen Naturschutzbelangen und Windenergieprojekten zu moderieren und zu lösen. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger sowie die anerkannten Naturschutzverbände von Anfang an beteiligt werden“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht.

Die Verbände forderten die Landesregierung außerdem dazu auf, die Planungshilfen des Landes regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln, um die tatsächlichen Umweltwirkungen von Windenergieanlagen verlässlich bewerten zu können. „Gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Naturschutzverbänden und der Windenergiebranche könnten eine bessere Planungsgrundlage für neue Projekte ermöglichen“, sagte Marie-Luise Fasse, Landesvorsitzende der SDW.

Quelle: IWR Online

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