Projekt „ABattReLife“ untersucht gealterte Batteriezellen und mögliche Zweitverwertung; Ergebnisse werden am 11. Juni präsentiert

Viele Faktoren verhindern aktuell noch die breite Einführung von Elektromobilität, unter anderem die zu geringe Reichweite und Haltbarkeit, die langen Ladezeiten der Batterien und die hohen Kosten gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Um die Ursachen für die rasche Alterung am Ende eines Batterielebenszyklus herauszufinden und Möglichkeiten für die Zweitverwertung von Batterieteilen zu entwickeln, haben Wissenschaftler im Rahmen des EU-Projekts „ABattReLife“ Batteriezellen während und am Ende ihrer Benutzung untersucht.
Mehr als zehn Institutionen aus drei Ländern arbeiteten drei Jahre lang an den Themen Kosten, Recycling, Haltbarkeit und Weiterverwertung von Batterien. Am 11.06.2015 veranstalten die deutschen Projektpartner die Abschlusskonferenz und einen Workshop im Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg.

Post-Mortem-Analyse gealterter Lithium-Ionen-Batteriezellen
Im Zentrum des Teilprojekts standen die im Automobilsektor verwendeten Lithium-Ionen-Batterien. Diese wurden hinsichtlich ihrer Alterungsmechanismen getestet und analysiert. Für die Untersuchungen stellte BMW gebrauchte Zellen zur Verfügung. Die Technische Universität München (TUM) untersuchte Batterien gleichen Typs und Fabrikats, die unter Laborbedingungen gealtert waren. Anschließend führte das Fraunhofer ISC eine Post-Mortem-Analyse der künstlich und real gealterten Zellen durch, um Bestandteile wie Elektrode, Separator und Elektrolyt elektrochemisch und chemisch mit Blick auf Alterungsprozesse zu charakterisieren. Als Maßstab dienten fabrikneue Batteriezellen.

Abschlusskonferenz ABattReLife 2015
Auf der Abschlusskonferenz am 11. Juni stellen die Projektpartner die Ergebnisse ihrer Analysen vor. Die Vorträge widmen sich unter anderem der nichtlinearen Alterung von Batterien, der Wiederverwendung in stationären Energiespeichern, dem Recycling und dem Einsatz in kleineren Pilotprojekten.
Nach der Konferenz besteht die Möglichkeit, die neuen Labor- und Technikumsräume für Elektrochemie, Analytik und Beschichtung des Fraunhofer ISC zu besichtigen.

Workshop „Mobile Energiespeicher für die Elektromobilität“
Der anschließende Workshop widmet sich den Alterungsmechanismen, die durch Umgebungs- und Betriebsbedingungen entstehen, und möglichen Gegenmaßnahmen. Ein weiteres Thema sind Chancen und Risiken für die Weiterverwendung von Batteriezellen nach der automobilen Anwendung und die Frage, wie sich Batteriebestandteile intelligent recyceln lassen.
Deutsche Partner des Projekts sind unter anderem das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Bayern Innovativ, BMW, die Technische Universität Bergakademie Freiberg sowie die Technische Universität München.

25.05.2015 | Quelle: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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