18.05.2015, 12:23 Uhr

Envitec Biogas mit Dividende und schwachem Auftragsbestand

Lohne – Die Envitec Biogas AG hat im Geschäftsjahr 2014 die Umsatzerlöse und das operative Ergebnis (Ebit) gesteigert. Erstmals ist eine regelmäßige Dividende für die Aktionäre geplant. Allerdings ist der Auftragsbestand eingeknickt.

Mit den vier Geschäftsfeldern Anlagenbau, Eigenbetrieb, Service und Energy erzielte der Envitec-Konzern einen Jahresumsatz von 163,4 Mio. Euro. Das sind 9,8 Prozent mehr als im Vorjahr (148,8 Mio. Euro). Das Ebit verbesserte sich 2014 kräftig um den Faktor 2,6 auf 6,3 Mio. Euro (2013: 2,4 Mio. Euro). Die Aktionäre sollen eine Dividende in Höhe von 0,35 Euro pro Aktie erhalten. Die Aktie von Envitec Biogas verliert im Handel am Montag jedoch bislang kräftig um 7,4 Prozent auf 6,71 Euro (Stand: 11:15 Uhr, Börse Stuttgart). Nach der Veröffentlichung der Zahlen am Freitag (15.05.2015) war der Aktienkurs leicht angestiegen.

Biogasanlagen-Bau in Deutschland praktisch ohne Bedeutung

Den größten Umsatzsprung machte der noch junge Geschäftsbereich Energy, der um 38 Prozent auf 27,1 Mio. Euro zugelegt hat. Im Anlagenbau kehrte Envitec nach dem Umsatzeinbruch in 2013 mit 50,4 Mio. Euro (+ 6,6 Prozent) wieder auf Wachstumskurs zurück. Ursache sei das starke Auslandgeschäft des Konzerns gewesen. Das Geschäft mit dem Bau von Biogasanlagen in Deutschland habe durch das EEG 2014 kaum mehr Bedeutung.

„Unsere strategische Ausrichtung mit dem Cashflow-starken Betrieb von Biogasanlagen und dem Anlagenbau in internationalen Wachstumsmärkten als wesentliche Eckpfeiler hat sich bewährt. So konnten wir uns mit den Geschäftszahlen 2014 vom allgemeinen Branchentrend in Deutschland absetzen“, sagt Jörg Fischer, Finanzvorstand der Envitec Biogas AG.

Aktionäre dürfen sich auf Dividende freuen

Das Konzernergebnis lag bei 4,2 Mio. Euro nach 0,3 Mio. Euro im Vorjahr. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses je Aktie von 0,02 Euro auf 0,28 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der Envitec Biogas AG schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende in Höhe von 0,35 Euro je Aktie auszuschütten. Nur einmal hat Envitec Biogas eine Dividende gezahlt. Es handelte sich um eine Sonderdividende für das Jahr 2012 in Höhe von 1,00 Euro je Aktie.

Auftragsbestand sinkt spürbar – Ziele für 2015 auf Vorjahresniveau

Envitec verfügte Ende 2014 über ein Eigenkapital in Höhe von 174 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 54,4 Prozent (Vorjahr: 57,4 Prozent) entspricht. Die flüssigen Mittel beliefen sich zum Jahresende 2014 auf rund 20,1 Mio. Euro. Envitec Biogas verfügte Ende 2014 über einen Auftragsbestand in Höhe von 37,3 Mio. Euro. Dieser bildet nach Angaben des Unternehmens eine gute Grundlage für ein stabiles Jahr 2015. Allerdings lag der Auftragsbestand Ende 2013 mit 67,6 Mio. Euro noch deutlich höher. In 2015 will Envitec einen Konzernumsatz und ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielen. Wesentlicher Ergebnistreiber des Geschäfts soll dabei erneut der Bereich Eigenbetrieb sein, in dem die Gesellschaft ihre Produktionskapazität von derzeit 57,9 Megawatt durch "selektiven" Ausbau und Übernahme bestehender Anlagen ausbauen wird.

Biogas-Märkte in UK, Frankreich, China und Japan im Fokus

Im Anlagenbau erwartet Envitec vor allem in Großbritannien ein starkes Neugeschäft. Dort liegen aus Sicht des Unternehmens unter anderem durch die Förderung der Einspeisung von Biomethan in das Erdgasnetz gute Rahmenbedingungen vor. Weitere bedeutende Auslandsmärkte sind Frankreich sowie die asiatischen Länder China und Japan. Insgesamt sieht sich Envitec im globalen Biogasmarkt gut positioniert und mit den strukturellen Anpassungen der vergangenen Jahre für die Zukunft gut gerüstet.

Quelle: IWR Online
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