27.04.2015, 08:44 Uhr

Manz erzielt neuen Solar-Weltrekord

Reutlingen - Der baden-württembergische Maschinenbauer Manz hat einen neuen Weltrekord beim Wirkungsgrad von CIGS-Dünnschicht-Solarmodulen erzielt. Für diese Module hat das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) den Rekord auf Laborebene inne. Beim Transfer auf eine industrielle Produktionslinie gilt es, dem Laborwert möglichst nahezukommen.

Die Manz AG hat bei den Dünnschicht-Modulen auf Basis von Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) einen Modulwirkungsgrad von 16 Prozent erreicht und präsentiert dieses Ergebnis auf der Solarmesse SNEC in Shanghai. Bereits im Herbst 2014 konnte das ZSW als Forschungspartner von Manz einen Wirkungsgrad-Weltrekord von 21,7 Prozent auf Zellformat aufstellen. Wie Manz erklärt, sei damit "die Überlegenheit der CIGS-Technologie im Vergleich zu kristallinen Solarzellen im Labor" nachgewiesen worden.

Hauptgrund für hohen Solar-Wirkungsgrad: Neue Generation des CIGS-Halbleitermaterial

Mit dem neuen Weltrekord von Manz auf Modulgröße konnten diese Errungenschaften nun in der Produktion unter Beweis gestellt werden. Die Bedeutung dieses Ergebnisses sei nach Angaben des Unternehmens umso höher einzuschätzen, da der Hightech-Maschinenbauer das Weltrekord-Modul auf seiner Innovationslinie für CIGS-Technologie an seinem Standort in Schwäbisch-Hall „auf Equipment für die Massenproduktion“ gefertigt habe.

Die deutliche Leistungssteigerung wurde vor allem durch die nächste Generation des CIGS-Halbleitermaterials erreicht, die im sogenannten Co-Verdampfungsverfahren auf ein Glassubstrat aufgebracht wird. Als weitere technologische Innovation sei ein neues Moduldesign zur Steigerung der aktiven Modulfläche zu nennen. Zudem sei es gelungen, die optischen Verluste zu reduzieren.

Stromgestehungskosten: CIGS-Module holen gegenüber kristallinen Solarzellen auf

Dieter Manz, Gründer und CEO der Manz AG, erklärte: „Unsere Leistungsparameter sind Weltspitze. Mit den deutlich geringeren Produktionskosten gegenüber kristallinen Solarzellen wird die CIGS-Technologie im kommenden Investitionszyklus der Photovoltaik-Branche eine große Rolle spielen.“ CIGS-Module von Manz würden nach Angaben des Unternehmens die geringsten Stromgestehungskosten im Vergleich zu der aktuell noch dominierenden kristallinen Silizium-Technologie aufweisen.

Bald schon Modulwirkungsgrade von deutlich über 17 Prozent

"Absolut realistisch" sei es laut Dieter Manz, dass schon in naher Zukunft Modulwirkungsgrade von deutlich über 17 Prozent kommen, gefertigt auf der "Innovationslinie" von Manz in Schwäbisch Hall. "Die dafür notwendigen Prozesse, zum Beispiel bei der Nachbehandlung der CIGS-Beschichtungen, beherrschen wir bereits im Labor. Ziel der gemeinsamen Anstrengungen ist die weitere Senkung der Stromkosten – und zwar weltweit unter allen klimatischen Bedingungen", so der Firmenchef.

Quelle: IWR Online
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