24.04.2015, 08:32 Uhr

DLR verlegt Solarzellen-Forschung ins All

Köln – Es klingt wie Science Fiction: Eine Rakete des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde von Schweden aus in den Weltraum geschickt, um dort im Rahmen von Experimenten zur Verbesserung der Qualität und des Wirkungsgrades von Solarzellen beizutragen.

Die Forscher haben neben den Solarzellen-Tests weitere Experimente in den Bereichen Biologie und Materialforschung durchgeführt. Die Ergebnisse sind inzwischen mit einem Fallschirm-Abwurf wieder sicher auf der Erde gelandet.

Zustand der Schwerelosigkeit für Forschung unerlässlich

Eine Forschungsrakete namens "Texus 51" ist in dieser Woche von Kiruna im Norden Schwedens aus ins Weltall gestartet, um Antworten auf verschiedene Forschungsfragen zu erlangen. Dabei war entscheidend, dass ein zwanzigminütiger Zustand der Schwerelosigkeit geschaffen werden konnte, der für den Prozess der Experimente unerlässlich war. Die DLR-Rakete hat sich 259 Kilometer ins All bewegt und die Ergebnisse der Experimente sind via Fallschirm sicher auf der Erde gelandet.

Den unerwünschten Siliziumkarbid-Partikeln auf der Spur

Ziel des kompliziert klingenden Solar-Experiments Parsiwal (Bestimmung der kritischen Einfanggeschwindigkeit von Partikeln bei der gerichteten Erstarrung von Solarsilizium im Weltall) ist es, die Qualität und der Wirkungsgrad von Solarzellen zu verbessern. Daran beteiligt sind Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) in Erlangen, der Universität Freiburg und der Universität Bayreuth. Sie versuchen, dem unerwünschten Einbau von Siliziumkarbid-Partikeln, die bei der Kristallisation von Silizium entstehen, auf den Grund zu gehen. Bei der Herstellung von Silizium-Solarzellen behindern Siliziumkarbid-Partikel die mechanische Bearbeitung des Produktes und verschlechtern somit den Wirkungsgrad der Solarzellen. Daher soll der Einbau der Partikel in den Siliziumkristall vermieden werden. Demzufolge versuchen die Forscher zu klären, welche Mechanismen für diesen Vorgang verantwortlich sind. Dabei ist der Zustand der Schwerelosigkeit unerlässlich, da Schwerkraft maßgeblich die Strömung der Schmelze zu beeinflussen scheint, heißt es in der Nachricht des DLR.

Quelle: IWR Online
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