23.04.2015, 13:33 Uhr

RENIXX klettert kräftig dank Hanergy, Sunedsion und China Singyes – Suzlon und Nordex am Indexende – RWE kämpft für Braunkohle

Münster – Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World bewegt sich am Donnerstag zügig bergauf. Bislang steht ein Zuwachs von 1,8 Prozent auf knapp 557 Punkte zu Buche. Die Akie von Hanergy Thin Film fällt dabei durch zweistellige Gewinne auf.

Der DAX kann gegenüber dem RENIXX nicht mithalten. Der deutsche Leitindex gibt um 1,5 Prozent auf 11.727 Punkte deutlich zurück. Im Fokus des Interesses steht die Hauptversammlung des Essener Energiekonzerns RWE. CEO Peter Terium zeichnete ein düsteres Krisenszenario. Der Eurokurs steigt um 0,2 Prozent auf 1,074 US-Dollar. Der Goldpreis legt um 0,3 Prozent auf 1.191 US-Dollar je Feinunze zu.

Hanergy Thin Film einsam an der Spitze

Mit Abstand größter Gewinner im RENIXX ist das Papier des chinesischen Solarkonzerns Hanergy Thin Film (+10,8 Prozent, 0,91 Euro). Das Unternehmen, das kürzlich ein Memorandum of Understanding (MoU) mit Imperial Pacific für Solarprojekte auf Inseln im pazifischen Ozean unterzeichnet hat, versicherte gegenüber der Börse in Hong Kong aufgrund der aktuellen Aktienhausse, dass keine außergewöhnlichen Geschäfte oder Nachrichten ursächlich seien. Gefragt sind zudem die Projektierer-Aktien von Sunedison (USA, +2,8 Prozent, 25,95 Euro) und China Singyes (+2,7 Prozent, 1,62 Euro). Die Anteilsscheine der Windenergieanlagen-Hersteller Suzlon aus Indien (-5,3 Prozent, 1,56 Euro) und Nordex aus Deutschland (-1,7 Prozent, 19,05 Euro) sind hingegen die größten Verlierer.

Terium: RWE erfindet sich gerade neu

Zwar bewegt sich die RWE-Aktie (-0,5 Prozent, 23,91 Euro) im DAX heute eher unauffällig, doch auf der Hauptversammlung ist spürbar, dass einiges auf dem Spiel steht. CEO Peter Terium erklärte, dass es mit den jüngsten Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums zur Einführung eines sogenannten Klimabeitrags für konventionelle Kraftwerke es an die „Substanz“ des Unternehmens gehe. Doch der Niederländer gibt sich kämpferisch: „Aber wir geben nicht auf. Wir kämpfen weiter.“ Der Konzern-Lenker erklärte zudem, dass sich RWE gerade neu erfinde, doch das geschehe nicht „über Nacht“. Terium betont die Investitionen in erneuerbare Energien und in eine moderne Netzinfrastruktur. Größere Verluste als beider RWE-Aktie stellen sich vor allem bei Thyssenkrupp (-3,0 Prozent, 23,71 Euro) und Münchener Rück (-2,7 Prozent, 191,35 Euro) ein.

Rohöl-Preis gibt weiter nach

Die US-Rohölsorte WTI verbilligt sich um 0,4 Prozent auf etwa 56,00 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent verliert 0,3 Prozent und ist für rund 62,70 US-Dollar je Fass zu bekommen. Der Heizölpreis zeigt sich davon unbeeindruckt und legt um 0,9 Prozent auf 65,2 Cent je Liter zu (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Auch an den Tankstellen sind die Preise gestiegen, gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt mit 1,23 Euro (+0,3 Prozent), ein Liter Super E10 war für 1,43 Euro zu bekommen (+0,2 Prozent).

Strompreise in Deutschland und Frankreich konvergieren

Im Day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot rücken die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Freitag in Deutschland und Frankreich weiter zusammen. Während der Strompreis im deutschen Marktgebiet um 3,8 Prozent auf 3,34 Cent je Kilowattstunde (kWh) sinkt, verbilligt sich der Preis in Frankreich auf 3,62 Cent die kWh (-8 Prozent). Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, ist im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs um 0,3 Prozent auf 7,08 Euro leicht gesunken.

Sonne bringt Strom: PV-Anlagen produzieren mit einer Leistung von 22.000 MW

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ca. 22.000 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert weitere 2.500 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam 24.500 MW der deutschen Stromerzeugung zur Mittagszeit stellen.