Energiewende geht um die Welt

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900 Teilnehmer aus 60 Ländern diskutieren derzeit im Auswärtigen Amt in Berlin über die Energiewende. Es geht darum, dem Wort, das weltweit bereits verstanden wird, nun auch global Taten folgen zu lassen. Der Flugzeugabsturz in Frankreich brachte das Programm des "Berlin Energy Transition Dialogue – Torwards a global Energiewende" durcheinander. So eröffnete nicht der Hausherr Frank-Walter Steinmeier die Veranstaltung, sondern Hermann Albers, Vizepräsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). "Die deutsche Energiewende ist ein Werk von Idealisten", sagte er zum Auftakt. Albers verwies auf die großen Erfolge beim Ausbau der erneuerbaren Energien in den 15 Jahren seit Einführung des EEG. Dies beinhalte auch die Schaffung von 371.000 Arbeitsplätzen in diesem Sektor. "Wir brauchen aber auch noch eine gemeinsame Strategie für die Energiewende. Sie sollte erst ein europäisches Projekt sein und dann weltweit ausgedehnt werden. Die Welt kann von unseren Erfahrungen profitieren", sagte Albers.

Der deutsche Außenminister Steinmeier (SPD) knüpfte daran an. "Das deutsche Wort Energiewende hat sich weltweit zu einem stehenden Begriff entwickelt", so Steinmeier, der die positive Konnotation des Begriffs hervorhob. Auch Steinmeier betonte, dass die Energieversorgung in Europa ein Gemeinschaftsprojekt sei. Die derzeitigen Krisen zeigten, dass sich Europa unabhängiger von Rohstoffimporten machen müsse. Ein Weg dafür sei die dezentrale Energieversorgung. Weltpolitisch zeige sich der Zusammenhang zwischen Rohstoffabhängigkeit und Konflikten immer wieder. Daher müsse es eine weitere Diversifizierung in der Energieversorgung geben. Daneben helfe die Energiewende, die Folgen des Klimawandels einzudämmen, die oft bestehende Konflikte noch verschärfen würden, so Steinmeier weiter.

Neben dem BEE und dem Auswärtigen Amt gehört auch das Bundeswirtschaftsministerium zu den Mitveranstaltern des Energie-Dialogs. "Deutschland muss zeigen, dass die Energiewende ein ökonomischer Erfolg ist. Dann werden die anderen Länder folgen", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in seiner Rede. Es gehe darum, mit der Energiewende mehr Arbeitsplätze zu schaffen, als durch sie verloren gingen. Deutschland habe bereits gezeigt, dass die Energiewende nicht gleichbedeutend mit der Deindustrialisierung eines Landes sei. Im Gegenteil, im Norden Deutschlands habe die Energiewende zu einer Reindustrialisierung geführt, so Gabriel. Er spielte zudem auf die Kosten an. "Die Ökonomischen und ökologischen Folgekosten entstehen bei fossilen Energien oft weit später und auch teilweise ganz woanders. Es ist aber schwer, der Zukunft einen Preis zu geben", sagte Gabriel. Ein Wandel hin zur Energiewende sei aber gerade mit dem Blick auf die Zukunft und nachfolgende Generationen nötig, so sein Plädoyer in Richtung der zahlreichen internationalen Gäste. (Sandra Enkhardt)

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