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Solaranlage zählt beim Immobilienkauf

Für jeden Fünften Mieter oder Käufer einer Immobilie ist eine Solaranlage oder ein Blockheizkraftwerk ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Energiethemen werden immer wichtiger und die klassischen Themen wie Lage oder Größe der Wohnung oder des Hauses verlieren an Bedeutung.

Die eigene Solaranlage auf dem Dach oder das Blockheizkraftwerk im Keller wird für viele Immobilienkäufer in Deutschland immer wichtiger. Immerhin jeder Fünfte legt beim Kauf oder bei der Anmietung einer Immobilie Wert auf solche Anlagen. Dies ist das Ergebnis der vierte repräsentativen Immobilienumfrage des Ökostromversorgers Lichtblick und 1.054 Bundesbürgern.

Energiethemen werden immer wichtiger

Generell spielen Energiethemen bei der Wohnungs- oder Haussuche eine immer größere Rolle. Allerdings sehen die Befragten immer noch in der passiven Gebäudehülle den größten Vorteil. So rückt bei 63 Prozent der Befragten eine ordentliche Wärmedämmung als Kriterium in den Vordergrund. Nur der Miet- oder Kaufpreis und die Lage der Immobilie sind für die Käufer und Mieter noch wichtigere Kriterien. Sie verlieren gegenüber den Energiethemen aber an Bedeutung. So war im vergangenen Jahr noch für 82 Prozent der Befragten der Miet- oder Kaufpreis das entscheidende Kriterium. In diesem Jahr war dies nur noch bei 75 Prozent der Befragten wichtig. Auch die Bedeutung der Lage ist in diesem Jahr für weniger der Befragten wichtig als noch im Vorjahr.

Energiebilanz wird relevanter

Für 60 Prozent der Befragten ist eine energiesparende Heizungsanlage ein besonders wichtiges Kriterium für die Miet- oder Kaufentscheidung. Damit ist dieses Merkmal wichtiger geworden als die Größe der Immobilie oder deren Ausstattung. „Weil die Immobilienpreise stetig steigen, wird eine gute Energiebilanz für Verbraucher immer relevanter“, fasst Gero Lücking, bei Lichtblick als Geschäftsführer für Energiewirtschaft zuständig, die Ergebnisse der Umfrage zusammen. „Mieter und Käufer, die Strom vor Ort erzeugen, können die Energiekosten deutlich reduzieren und machen sich unabhängiger“, betont er. Mit den Ergebnissen der Umfrage wird auch deutlich, dass ein Hausbesitzer die Investition in eine eigene Solaranlage wieder einspielen kann, wenn er seine Immobilie verkauft.

EEG-Novelle torpediert Beteiligung der Mieter

Was für ein Einfamilienhaus keine Seltenheit mehr ist, wird allerdings bei der Anmietung einer Wohnung problematisch. Zwar haben einige Projekte wie in Berlin-Hellersdorf oder in Mannheim gezeigt, dass der Strom vom eigenen Dach durchaus auch für den Mieter einer Wohnung eine attraktive Alternative ist. Doch sind die Regelungen, die solche Projekte ermöglicht haben, inzwischen aus dem EEG verschwunden. Die Mieter zahlen für ihren Strom vom Dach des Gebäudes, in dem sie wohnen, inzwischen die volle EEG-Umlage. Vorher fielen solche Projekte noch unter das Grünstromprivileg. Dadurch fiel eine geringere EEG-Umlage an, was solche Projekte wirtschaftlich machen würde. Die Umfrage von Lichtblick zeigt aber deutlich, dass die Bundesregierung mit der Abschaffung des Grünstromprivilegs die Einbeziehung der vielen Mieter in Deutschland in die Energiewende torpediert und dass die Nachfrage nach solchen Möglichkeiten bei den Mietern immer weiter steigt. (su)