SolarContact-Index 2014: Photovoltaik-Interesse hat abgenommen, Solarstrom-Speicher und Solarthermie weiterhin gefragt

Das Interesse an Photovoltaik-Anlagen habe sich im zurückliegenden Jahr 2014 deutlich abgekühlt, berichtet die DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH (Hamburg), die den SolarContact-Index herausgibt. Der Photovoltaik-Index sei von 144 Punkten im Januar 2014 kontinuierlich auf 73 Punkte im November um fast 50 % eingebrochen ist, und habe nur im Dezember eine leichte Erholung gezeigt.

Demgegenüber habe sich das Interesse an Solarstrom-Speichern gefestigt. Und auch Solarthermie-Anlagen seien 2014 bei den Verbrauchern gefragt gewesen
Das Jahr 2014 begann für die Photovoltaik-Branche vielversprechend. Bis zum April lag der Nachfrage-Index für Solarstromanlagen im kleineren Leistungsbereich saisonuntypisch deutlich über dem Durchschnitt, wenngleich mit bereits einer abnehmenden Tendenz.

Niedrige Förderung und politische Unsicherheit schreckten Endkunden ab
Während das Online-Interesse an Angeboten für Photovoltaik-Anlagen im März sogar noch einmal von 114 auf 127 Punkte gestiegen ist, hätten sich jedoch in den Folgemonaten die Unkenrufe vieler Experten und Branchenteilnehmer bewahrheitet, welche die niedrige Förderung und die politische Unsicherheit um die Neugestaltung des EEG als Ursache dafür sahen, dass viele Endkunden zunächst vom Kauf einer PV-Anlage absehen würden: So sank der SolarContact-Index bis zum September kontinuierlich auf 73 Punkte ab.

Kosten von gespeichertem Solarstrom in der Größenordnung der Haushaltsstrompreise
Das Interesse an Solarstrom-Speichern hingegen verlief uneinheitlich mit viel Auf und Ab. Dies sei jedoch auf das deutlich niedrigere Anfrageaufkommen insgesamt und die damit geringere Datenbasis zurückzuführen. Denn trotz der Speicherförderung und des Preisverfalls im Jahr 2014 lägen die aktuell günstigsten Solarstrom-Speicher mit Kosten ab etwa 15 Cent pro Kilowattstunde plus den Gestehungskosten von Solarstrom (11 Cent pro Kilowattstunde) mit insgesamt rund 26 Cent immer in der Größenordnung der Haushaltsstrompreise. Da jedoch von im Vergleich zu PV-Modulen von schneller sinkenden Preisen durch steigende Stückzahlen und Lerneffekte ausgegangen werde, dürfte sich die Speichernachfrage im Jahr 2015 verfestigen und steigen.

Solarthermie-Branche profitierte vom schwierigen PV-Markt
Von der schwierigen Situation auf dem PV-Markt konnte im vergangenen Jahr jedoch die Solarthermie-Branche profitieren: So stieg das Endkundeninteresse an der Installation von Solarwärmeanlagen seit Jahresbeginn deutlich stärker als das Interesse, eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach zu errichten.
Während Höhe und Verlauf des Anfrageaufkommens beider Gewerke im Jahr 2013 nahezu identisch waren, deutete sich im direkten Vergleich seit April 2014 ein Trend hin zur Solarthermie an. Dieser Trend des SolarContact-Index deckte sich mit dem tatsächlichen Kollektor-Zubau. So sind laut Bundesverband Solarwirtschaft die Installationen von Solarwärme-Kollektoren in den ersten drei Monaten 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 Prozent gestiegen.

29.01.2015 | Quelle: DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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