19.12.2014, 13:19 Uhr

RENIXX noch im Plus: Meyer Burger und Shunfeng PV ganz vorne – Nordex erfolgreich in Deutschland – negative Strompreise

Münster – Der weltweite Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World notiert am Freitagmittag bei 369,74 Punkten und damit noch mit einem halben Prozent im Plus. Zwischenzeitlich erzielte Gewinne, die den Index bis auf etwa 373 Punkte getrieben hatten, schwinden allerdings wieder dahin.

Auch der DAX taucht nach gutem Start in die Verlustzone ab (-0,1 Prozent, 9.801 Punkte). Der sogenannte dreifache Hexensabbat, an dem zahlreiche Terminkontrakte wie Futures und Optionen verfallen, könnte für weitere Kursschwankungen sorgen. Der Eurokurs sinkt leicht um 0,1 Prozent auf 1,227 US-Dollar. Die Feinunze Gold verbilligt sich ebenfalls geringfügig auf 1.197 US-Dollar.

Nordex in Deutschland top

Im RENIXX stehen die Titel von Meyer Burger (+17,5 Prozent, 5,60 Euro) und Shunfeng PV (+11,4 Prozent, 0,598 Euro) besonders hoch im Kurs. GCL-Poly Energy (+5,4 Prozent, 20,81 Euro) kann die Vortagesverluste wieder glattbügeln. Die Nordex-Aktie (-1,3 Prozent, 15,04 Euro) sinkt wie auch die Papiere weiterer Windenergie-Hersteller. Dabei hat Nordex im deutschen Markt kräftig zugelegt. Die Aufträge sind im Schlussquartal 2014 noch einmal kräftig gestiegen, insbesondere die Anlagen für Schwachwind-Standorte verkaufen sich gut.

Wie sicher ist RWEs Dea-Verkauf?

Im DAX sind die Papiere von BASF (-2,6 Prozent, 68,79 Euro) und Lufthansa (-2,4 Prozent, 13,68 Euro) am Indexende zu finden. Auch die Aktien von RWE (-2,2 Prozent, 26,36 Euro) fallen überdurchschnittlich. In den Medien wird durch die Krise in Russland über mögliche Probleme beim Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea spekuliert, die an einen russischen Investor gehen soll. Bei BASF ist bereits ein Deal mit Gazprom gescheitert.

Rohölpreise: Drei Dollar weniger als gestern

Der Preis für ein Fass der US-Rohöl-Sorte WTI steigt heute bislang um 0,5 Prozent auf etwa 55,00 US-Dollar. Im Gegensatz zu gestern Mittag ist dies jedoch ein Minus von mehr als drei US-Dollar. Bei der Nordsee-Sorte Brent beläuft sich das Preisplus auf 0,7 Prozent auf etwa 59,95 US-Dollar je Barrel. Auch hier entspricht dies einem Verlust von mehr als drei US-Dollar zu gestern Mittag. Der Heizölpreis notiert bei 59,5 Cent pro Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern), das bedeutet ein Plus von etwa 0,3 Prozent. An den Tankstellen gehen die Spritpreise weiter nach unten. In Deutschland kostete der Liter Diesel am gestrigen Donnerstag im Bundesdurchschnitt noch 1,166 Euro (-0,4 Prozent), der Liter Super E10 war im Mittel für 1,278 Euro zu haben (-0,5 Prozent).

Strom verkaufen wird teuer: Negative Strompreise an der Börse

Strom für den morgigen Samstag zu verkaufen, kann teuer werden. Zwischen sechs und sieben Uhr beispielsweise liegt der Strompreis bei -0,67 Cent je Kilowattstunde in Deutschland. Eine geringere Last trifft auf eine Menge Windstrom. Zudem können unflexible, fossile Großkraftwerke sich nicht schnell und kosteneffizient anpassen. Im Durchschnitt liegt der Preis für Strom in Deutschland zur Lieferung am morgigen Samstag bei rund 0,68 Cent je Kilowattstunde (kWh), ein Minus von ca. 71 Prozent. Der Strom in Frankreich sinkt im Preis um knapp 20 Prozent auf 2,09 Cent je kWh und ist damit mehr als dreimal so teuer wie die kWh in Deutschland.

Windenergie weiter mit Spitzenleistung

Das stürmische Wetter verleiht den erneuerbaren Energien weiteren Auftrieb. Zur Mittagszeit produzieren die Photovoltaik-Anlagen Strom mit einer Leistung von gut 1.800 Megawatt (MW). Die Windenergie produziert Strom zum Spitzen-Strombedarf um 12:00 Uhr mit einer Leistung von 23.300 MW. Das entspricht zusammen einem Anteil von gut 38 Prozent, den die Strombereitstellung aus Wind und Sonne dann abdecken. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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