03.12.2014, 08:09 Uhr

Innovative Brennstoffzelle versorgt Ministeriums-Neubau mit Energie

Berlin/Dresden – Der Neubau des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird von einer innovativen Brennstoffzelle mit Energie versorgt. Ende November erfolgte nach zweieinhalbjähriger Bauzeit die offizielle Einweihung des Gebäudes an der Spree zwischen Reichstag und Hauptbahnhof mit Schlüsselübergabe und Einsegnung.

„Unser neues Gebäude ist energieeffizient und nachhaltig, bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern moderne Büros und passt einfach prima mitten ins Berliner Stadtbild. Bildung und Forschung werden im Zentrum der Hauptstadt für jeden sichtbar“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Einweihung.

Brennstoffzellen-Kraftwerk liefert 100.000 kwh Strom pro Jahr

Für diese Energieversorgung kommt unter anderem ein gasbetriebenes 250 Kilowatt großes Brennstoffzellen-Kraftwerk der Dresdner Fuelcell Energy solution GmbH zum Einsatz. Dieses Mini-Kraftwerk soll rund 100.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr erzeugen. Es liefert mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 47 Prozent sowohl Strom als auch Wärme. Nach Angaben der Fuelcell Energy Solution GmbH werden im Vergleich zu einer herkömmlichen Erzeugung durch die elektrochemische Energieumwandlung mittels Brennstoffzelle Gaseinsparungen von rund 30 Prozent realisiert. Neben der CO2-Reduzierung emittiert die in Ottobrunn produzierte Brennstoffzelle auch nahezu keine Schadstoffe. Zudem verursacht sie weder Lärm noch treten Vibrationen auf.

Extrem hohe Betriebstemperatur

Ein weiterer Vorteil der im neuen Gebäude eingesetzten Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (Molten Carbonate Fuel Cell, MCFC), eine der größten in Gebäuden eingesetzten Brennstoffzellen dieser Art in Europa, ist die hohe Betriebstemperatur von 650°C. Sie ermöglicht eine effiziente Abwärmenutzung bei ca. 400°C, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit zusätzlich erhöht, teilte FuelCell Energy Solutions mit. Es handelt es sich um das erste große Kraftwerksprojekt des Unternehmens in Deutschland.

Architektonische Qualität und Nachhaltigkeit

Beim Neubau des BMBF nach Entwürfen des Architekten Christian Pelzeter handelt es sich um das erste zivile Hochbauvorhaben des Bundes, das im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert wurde. Als Bauherrin wurde die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) beauftragt. Ein zentrales Anliegen war von Anfang an, dass das neue Gebäude neben der architektonischen Qualität auch die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz entsprechend den Energie- und Klimaschutzzielen des Bundes erfüllt.

„Als Bundesforschungsministerium verfolgen wir den Ansatz der Nachhaltigkeit. Beim Neubau des Ministeriums haben wir uns ganz bewusst für ein nachhaltiges Energiemanagementsystem entschieden“, betonte Wanka bei der Eröffnung.

Quelle: IWR Online
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