22.10.2014, 08:32 Uhr

SMA: Solarstrom kann Regelleistung bereitstellen

Niestetal – Der hessische Wechselrichter-Hersteller SMA forscht mit seinen Partnern nach Möglichkeiten, wie Photovoltaiksysteme zur Erbringung von Regelleistung für die Stabilität der Stromnetze beitragen können. Die Machbarkeit der in Frage kommenden technischen Lösungen soll in einem Feldtest nachgewiesen werden.

Für das Forschungsprojekt mit dem Titel „PV-Regel“ arbeitet die SMA Solar Technology AG mit dem Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen (elenia) der Technischen Universität Braunschweig und der GewiI AG zusammen. Es wird nach Möglichkeiten bei privaten Kleinanlagen bis hin zu großen Solarkraftwerken gesucht.

Es besteht erhebliches zusätzliches Potenzial

„Schon heute beteiligen sich Photovoltaikanlagen umfassend am Netzmanagement. Für die Zukunft besteht hier noch erhebliches zusätzliches Potenzial“, erklärte Roland Grebe, SMA-Vorstand Technische Innovationen, beim Kick-Off-Treffen zum Projektstart. Mit dem wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung müssen diese zunehmend Systemverantwortung übernehmen und zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen. Die bedarfsgerechte Bereitstellung von Regelleistung zur Haltung der Netzfrequenz sei dabei ein zentraler Aspekt, heißt es in der Mitteilung von SMA. Die Partner des Verbundprojekts wollen, insbesondere auch vor internationalem Hintergrund, die Grundlagen für die Regelleistungserbringung durch die Photovoltaik (PV) erforschen und zukünftige, volkswirtschaftlich optimale Anforderungsprofile für den Beitrag der PV zur Regelleistung erarbeiten.

Batterie-Wechselrichter der Megawattklasse

Zudem sollen innovative Konzepte für Solarkraftwerke zur Regelleistungserbringung entwickelt sowie ein momentanreservefähiger großer Batterie-Wechselrichter der Megawattklasse erprobt werden. Im Bereich der Kleinanlagen sollen praxistaugliche Systemlösungen für die Regelleistungserbringung mit hunderten, zukünftig dann tausenden, dezentral verteilten und gepoolten Photovoltaikanlagen geschaffen und evaluiert werden.

Neben dem Verbundprojekt PV-Regel forscht SMA gemeinsam mit Partnern in weiteren von der Bundesregierung geförderten Projekten zu Themen in den Bereichen PV-Netzintegration und weitere Lösungen für die Energiewende. Dazu gehört unter anderem der Beitrag von Solaranlagen zur Spannungshaltung, zum Blindleistungsmanagement und zur Netzstabilität. Ziel sei die Entwicklung einer neuen Generation von system- und kostenoptimierten Solaranlagen für die Zukunft.

SMA als Projektkoordinator

SMA fungiert im Rahmen des bis Juli 2017 laufenden und mit einem Budget von rund drei Millionen Euro ausgestatteten Projekts als Koordinator. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, TransnetBW und 50Hertz begleiten die Forschungsarbeiten als assoziierte Partner. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Forschungsvorhaben im Rahmen der Initiative „Zukunftsfähige Stromnetze“.

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