22.10.2014, 08:03 Uhr

Windenergie: Was Vestas in China plant

Aarhus, Dänemark - Der Windenergiemarkt China ist derzeit der größte weltweit, doch der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas hat dort zuletzt nur verhältnismäßig kleine Marktanteile bekommen. Das soll sich nun mit einer neuen Strategie ändern. Dazu schickt Vestas modernste Anlagentechnik und flexible Servicemodelle ins Rennen.

Im zweiten Quartal 2014 wurden in China Vestas-Anlagen mit einer Leistung von lediglich 64 Megawatt (MW) installiert. Das sind noch nicht einmal sechs Prozent der insgesamt von Vestas errichteten Windkraftleistung. Jetzt soll die moderne 2-MW-Anlage der Dänen in Verbindung mit flexiblem Service in China für den Durchbruch sorgen. Den Aktionären gefällt dies: Das Vestas-Wertpapier legte im Handel am Dienstag nach der Bekanntgabe der China-Pläne um 6,3 Prozent auf 26,06 Euro zu.

Vestas: Bekenntnis zu China wiederbeleben

Vestas teilte mit, dass das Unternehmen das langjährige Bekenntnis zu China „wiederbeleben“ wolle. Der Windkraft-Spezialist stellte dazu eine neue Strategie vor, die für profitables Wachstum in China sorgen soll. Wie Vestas erklärt, verschiebt sich der Windenergiemarkt im Reich der Mitte weg von der Fokussierung auf günstige Anschaffungskosten hin zur Betonung günstiger Energiekosten im Lebenszyklus der Anlagen. Eine weitere Verschiebung sei von den Starkwind-Standorten zu den Schwachwind-Standorten zu beobachten. Durch die Kombination dieser Veränderungen sei Vestas gut positioniert, um profitieren zu können.

Moderne Anlagen und maßgeschneiderte Service-Pakete

Vestas erklärte weiter, dass die neuesten und technologisch fortschrittlichsten 2-MW-Varianten der Turbinentypen V110-2.0 MW und V100-2.0 MW in China eingeführt werden sollen. Beide seien ideal für Standorte mit schwächeren und mittleren Windgeschwindigkeiten. Zudem werde Vestas einen neuen und flexibleren Serviceansatz wählen. Dabei gehe es darum, individuellere Servicepakete in enger Abstimmung mit den Kunden zu schnüren.

CEO Runevad kündigt neues Kapitel der Vestas-Story in China an

Vestas-CEO Anders Runevad erklärte in Peking, dass die Verschiebungen im chinesischen Markt den Vestas-Stärken wie der technologischen Führerschaft und der Service-Innovationskraft entgegenkommen. Diese Vorteile würden neue Chancen für Vestas darstellen, den Kunden günstigere Energiekosten und mehr Sicherheit zu ermöglichen. Runevad weiter: „Als Weltmarktführer sind wir gut positioniert und ausgerüstet, um diese Entwicklungen zu unterstützen.”

Runevad stellte zudem fest, dass China 2014 wieder einen erheblichen Anteil der Neuinstallationen auf sich vereinen werde. Hier erfolgreich zu sein, sei Schlüsselelement in der Vestas-Strategie des profitablen Wachstums. Man schlage ein neues Kapital in der 30-jährigen Geschichte von Vestas in China auf.

Windmarkt China stellt Rest der Welt in den Schatten

Der Windenergiemarkt China war 2013 der mit Abstand wichtigste Markt weltweit. Im Land der Mitte wurden etwa 16.100 MW neu errichtet. Das machte rund 45 Prozent der insgesamt weltweit installierten Windenergie-Kapazitäten aus. In Summe sorgten Stand Ende 2013 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 91.400 MW für Strom in China (zum Vergleich Deutschland: ca. 34.000 MW). Bis 2017 sollen es 150.000 MW in China werden.

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