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Österreichs Dachverband fordert höhere Ausbauziele

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich fordert von der EU höhere Ausbauziele der erneuerbaren Energien. Außerdem sollte jeder Mitgliedsstaat seine Ziele verbindlich formulieren. Die Branchenvertreter verweisen auf die volkswirtschaftlichen Vorteile der erneuerbaren Energien.

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) fordert höhere und vor allem verbindliche Ausbauziele für die erneuerbaren Energien. In einem offenen Brief an die Regierung in Wien fordert er diese auf, während der EU-Ratssitzung am 23. und 24. Oktober dieses Jahres die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien auf 45 Prozent bis 2030 zu fordern und dies mit verbindlichen nationalen Zielen zu kombinieren. Bisher sehen die Ausbauziele der EU einen Anteil der erneuerbaren Energien von 27 Prozent vor. „Sollten diese Woche keine bindenden ambitionierten Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen werden, wird es einen großen Gewinner geben: die Atomkraft“, warnt der EEÖ. „Je geringer das Ziel für erneuerbare Energien ausfällt, desto mehr Spielraum wird dem Ausbau der Atomkraft in Europa gegeben. Wenn Österreich sich für ein Erneuerbaren-Ziel von 27 Prozent ausspricht, dass noch dazu nicht bindend für die Mitgliedstaaten der europäischen Union sein soll, dann unterstützt man damit den neuerlichen Atomkraftausbau in Europa.“

Wien soll ambitionierte Ziele vertreten

Der Verband verweist darauf, dass sich sogar das Parlament in Straßburg für höhere und vor allem für national verbindliche Ausbauziele ausgesprochen hat. Die Abgeordneten fordern mehrheitlich einen Anteil der erneuerbaren Energien von 30 Prozent bis 2030. „Zu unserem Bedauern zeichnet sich ab, dass Österreich hier eine äußerst unambitionierte Position vertreten möchte, und sich mit dem Vorschlag der EU-Kommission zufrieden geben wird“, erklären die Branchenvertreter. „Wenn Österreich sogar von der im EU-Parlament mehrheitlich beschlossenen Zielsetzung abgeht, wäre das Image Österreichs als Land dass in den Bereichen Umweltweltschutz, Klimaschutz und Energiefragen als führend angesehen werden möchte, nicht mehr haltbar.“ Sie fordern die Wiener Regierung dazu auf, beim EU-Rat eine offensive Rolle einzunehmen. „Die klare Festlegung ambitionierter und verbindlicher Ziele ist für die mittlerweile beachtliche Wirtschaftsbranche der erneuerbaren Energien und der Umweltwirtschaft unerlässlich“, betont der EEÖ. „Andere Maßnahmen können diese unterstützen, jedoch niemals ersetzen. Nur so kann Europa seine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet halten beziehungsweise weiter ausbauen.“

Standortvorteile durch erneuerbare Energien

Der EEÖ betont die Vorteile eine stärkeren Ausbaus der erneuerbaren Energien. Zum einen würde das bis 2030 in der EU 568.000 zusätzliche Arbeitsplätze generieren und die Kosten für die Importe fossiler Energieträger im gleichen Zeitraum um insgesamt 260 Milliarden Euro verringern. Dazu kommt noch die reduzierte Abhängigkeit von solchen Importen. Dadurch würde sich Österreich und die EU von den turbulenten Öl- und Gaspreisen abkoppeln. „Das ist auch ein erheblicher positiver Standortfaktor für die Ansiedlung und den Verbleib von Betrieben“, erklärt der österreichische Branchenverband. „Darüber hinaus schaffen verbindliche ambitionierte Ziele stabile Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Erneuerbaren-Industrie, und ermöglichen so die laufende Reduktion der Produktionskosten. Die Planungssicherheit schafft eine Reduktion der Projektentwicklungskosten.“ (su)