01.10.2014, 09:44 Uhr

Strompreise an der Börse ziehen im September kräftig an

Leipzig / Paris – Die Börsenstrompreise in Deutschland sind im September 2014 gegenüber dem Vormonat kräftig angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Strompreise dennoch gesunken. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den Nachbarländern Frankreich und Schweiz.

Nachdem die Preise für Strom an der Börse im Vormonat August leicht gesunken sind, legen sie im September um ein Viertel zu. Der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Grundlaststrom in Deutschland liegt am Spotmarkt September bei 3,48 Cent (August: 2,79 Cent/kWh). Das ist in Deutschland zwar das höchste Niveau seit Januar 2014, der Strompreis liegt aber noch deutlich unterhalb des September-Wertes 2013.

Spotmarkt-Preis steigt in Deutschland um ein Viertel

Am Spotmarkt der Epex Spot beläuft sich der mittlere Preis für Grundlaststrom in Deutschland im Day-ahead-Handel im September 2014 auf 3,48 Cent/kWh und ist damit gegenüber August 2014 um rd. 25 Prozent gestiegen (August 2014: 2,79 Cent/kWh). Beim Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) fällt die Preissteigerung im September mit knapp 33 Prozent auf 3,86 Cent/kWh noch etwas deutlicher aus (August 2014: 2,91 Cent/kWh).

Strompreise: 17 Prozent und Vorjahresniveau

Trotz des Anstiegs liegt der deutsche Strompreis am Spotmarkt noch rd. 17 Prozent unter dem Preisniveau des Vorjahres. (September 2013: 4,17 Cent/kWh) und auch der Preis für Spitzenlaststrom bewegt sich im Mittel mit 3,86 Cent/kWh rd. 19 Prozent unter den Preisen des Vorjahres (September 2013: 4,75 Cent/kWh). Die Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, liefert für den September 2014 einen mittleren Wert von 4,11 Cent/kWh (September 2013: 5,43 Cent/kWh).

Französischer Strompreis steigt um 63 Prozent

Noch markanter als in Deutschland fällt der Preisanstieg auf den Nachbarmärkten aus. In Frankreich war Grundlaststrom im September im Mittel für 3,72 Cent/kWh zu haben. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einem Zuwachs um rd. 63 Prozent (August 2014: 2,28 Cent/kWh). Auch in der Schweiz steigt der Strompreis um rd. 28 Prozent, auf 3,62 Cent/kWh (August 2014: 2,82 Cent/kWh). Französischer Strom ist somit derzeit der teuerste Strom an der Epex Spot.

Preisanstieg am Spotmarkt lässt Terminmarkt unbeeindruckt

Für Stromlieferungen in der Zukunft liegen die Strompreise der EEX weiterhin deutlich unterhalb der vier Cent-Marke. Der mittlere Terminmarktpreis für Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2015 liegt im September 2014 mit rd. 3,51 Cent/kWh und damit etwa auf dem Niveau des Vormonats (August 2014: 3,56 Cent/kWh). Am günstigsten wird derzeit das Lieferjahr 2018 gehandelt. Marktteilnehmer können sich aktuell für 3,24 Cent/kWh mit Strom für dieses Kalenderjahr eindecken (Abrechnungspreis vom 30.09.2014). Etwas teurer ist momentan das Lieferjahr 2017 (3,26 Cent/kWh). Auch die Preise für die weiter in der Zukunft liegenden Lieferperioden bewegen sich über dem Niveau des Lieferjahres 2017. Mit 3,47 Cent/kWh ist Grundlast-Strom zur Lieferung im Jahr 2015 am teuersten, während Strom für das Lieferjahr 2020 für 3,40 Cent/kWh zu bekommen ist.

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

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