Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Eine effiziente Liaison

Wärmepumpen schlagen die Brücke zwischen Sonnenstrom und sauberer Heizenergie. Die Firma Alpha-Innotec aus dem oberfränkischen Kasendorf hat die Chancen dieser Technologie früh erkannt. Sie zählte zu den Pionieren der Umweltwärme.

Die Politik hat sich aus der Energiewende verabschiedet, aber immer mehr Menschen investieren in ihre eigene Abkehr von fossilen oder nuklearen Energieträgern, von Großkonzernen und Technologien, die keine Zukunft haben. Auf dem Heiztechnikmarkt hat sich innerhalb weniger Jahre die Wärmepumpe als neue Technik für die Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser etabliert. Zudem erhöhen die steigenden Preise für Strom, Erdgas und Heizöl den Druck auf Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen.

Eine wesentliche Rolle spielen dabei zwei Lösungsansätze: die dezentrale Produktion von Solarstrom zum Eigenverbrauch und effiziente Heizsysteme – allen voran die Wärmepumpe. Denn sie nutzt in der Umgebungsluft, im Grundwasser oder im Erdreich gespeicherte Wärme, die mit einem elektrisch getriebenen Scroll-Verdichter auf die erforderlichen Nutztemperaturen gebracht wird.

Eine Maschine für den Eigenverbrauch

Eine ordentliche Wärmepumpe erzeugt mit Hilfe von einer Kilowattstunde Strom zwischen 3,3 (Luft als Wärmequelle) und bis über sechs Kilowattstunden (Wasser als Wärmequelle) thermische Nutzenergie. „Die Wärmepumpe ist am besten geeignet, den Energieverbrauch in Privathaushalten, aber auch von kleinen und mittleren Unternehmen drastisch zu senken“, erläutert Clemens Dereschkewitz, Geschäftsführer der Firma Alpha Innotec GmbH.

Das Unternehmen zählt zu den Vorreitern nicht nur im Wärmepumpenmarkt, sondern auch bei der Kombination solcher Heizsysteme mit Photovoltaik. So hat Alpha Innotec schon vor Jahren begonnen, seine Produkte auf diese Liaison auszulegen – zu Zeiten, als der Photovoltaikmarkt noch von staatlichen Einspeisevergütungen für den Netzanschluss getrieben war.

Am längsten Hebel

Wie groß das Potenzial ist, verdeutlicht eine einfache Rechnung, die Dereschkewitz aufmacht: „Laut Umweltbundesamt werden mehr als 80 Prozent der in Privathaushalten verbrauchten Energie für Heizung und Warmwasser eingesetzt. Mit einer Wärmepumpe kann ich diesen Energieverbrauch sofort um ein Vielfaches senken. Wird zusätzlich selbst produzierter Solarstrom eingesetzt, gehen die Belastungen für Umwelt und Finanzen noch erheblich weiter zurück.“

Mehr noch: Wärmepumpe und Photovoltaik sind die größten Hebel, mit denen sich Verbraucher von öffentlichen Energielieferanten, steigenden Preisen und politisch geprägten Unwägbarkeiten abkoppeln können. Das gilt übrigens nicht nur für die Eigentümer moderner Wohneinheiten mit Fußbodenheizungen, sondern auch für ältere Gebäude, die mit Radiatoren beheizt werden. „Entgegen landläufiger Vorurteile sind moderne Wärmepumpen in der Lage, jede Anforderung an ein Heizsystem im Privatbereich, aber auch bei kleinen bis mittleren Anwendern in Gewerbe und Industrie abzudecken“, analysiert der Chef von Alpha Innotec.

Neue EnEV betrifft Hunderttausende

Das ist besonders wichtig vor dem Hintergrund der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV). Sie sieht vor, dass vor 1985 eingebaute Ölheizungen bis 2015 ausgetauscht werden müssen. Zwar gibt es einige Ausnahmen, unter anderem für Ein- und Zweifamilienhäuser. Dennoch sind, vorsichtig geschätzt, einige Hunderttausend Heizanlagen in Deutschland von der neuen Vorschrift betroffen.

Insgesamt sind nach Angaben des Bundesindustrieverbandes Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) allein in Deutschland rund 15 Millionen Heizungsanlagen ineffizient und technisch veraltet. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Nachfrage nach effizienten Heizsystemen deutlich anziehen wird. Installationsbetriebe, die sowohl Photovoltaik als auch Wärmepumpen installieren, spüren diesen Trend schon länger. Für sie bieten die Wärmepumpe und ihre hydraulische Implementierung in die Heizwärmeverteilung ein wirtschaftliches Standbein, das höhere Margen als die Photovoltaik erlaubt. (Herbert Grab)

Den vollständigen Report lesen Sie im Oktoberheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 2. Oktober 2014 erscheint.