30.09.2014, 13:34 Uhr

RENIXX leichter: Trina Solar holt frisches Geld - Ballard Power liefert nach Jamaika - Gamesa vor möglichem Großauftrag in China

Münster – Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt am Dienstagvormittag gegen den Markttrend nach. Bislang fällt der Branchen-Index um etwa 0,5 Prozent auf 410,55 Punkte zurück. Die Brennstoffzellen-Aktien sind gegen den Trend begehrt.

Der DAX kann leicht zulegen (+0,4 Prozent, 9.462 Punkte). Grund hierfür ist vor allem die Bekanntgabe neuer Tiefststände bei den Inflationszahlen der Eurozone. Der Markt darf somit weiter auf die lockere Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) hoffen. An den Börsen stützten diese Fakten die Aktienkurse. Der Euro tendiert hingegen schwächer (-0,7 Prozent, 1,261 US-Dollar). Auch der Goldpreis gibt leicht nach und notiert aktuell bei 1.209 US-Dollar je Feinunze.

Ballard Power mit Auftrag in der Karibik

Der größte Verlierer im RENIXX ist Hanergy Solar (-10,0 Prozent, 0,135 Euro). Eine Nachricht über den Baubeginn eines 20 Megawatt (MW) Solarparks in Korea kann der Aktie nicht helfen. Daneben verliert Trina Solar (-4,6 Prozent, 10,21 Euro) überdurchschnittlich. Grund hierfür ist die Nachricht, dass sich Trina Solar frisches Kapital in Höhe von 100 Mio. Dollar an den Finanzmärkten besorgen will. Daneben verlieren die Anteile des spanischen Windkraftunternehmens Gamesa (-2,4 Prozent, 8,60 Euro). Auch bei Gamesa kann die Nachricht über einen möglichen Großauftrag in China momentan nicht für Begeisterung sorgen. Nordex (-0,1 Prozent, 14,50 Euro) meldet einen Folgeauftrag aus Finnland, doch der Aktienkurs stagniert. Mit Abstand größter Gewinner im RENIXX ist der kanadische Hersteller von Brennstoffzellen Ballard Power (+6,7 Prozent, 2,66 Euro). Ballard Power gab bekannt, einen Auftrag über die Lieferung von 13 Brennstoffzellen-Systemen für einen Mobilfunkanbieter in Jamaika erhalten zu haben. Die Konkurrenten Fuelcell Energy (+3,0 Prozent, 1,69 Euro) und Plug Power (+3,0 Prozent, 3,65 Euro) können von dieser Meldung ebenfalls profitieren.

Der größte Gewinner im DAX ist aktuell RWE (+1,5 Prozent, 30,76 Euro). Daneben können Fresenius Medical Care (+1,4 Prozent, 55,00 Euro) und Commerzbank (+1,4 Prozent, 11,89 Euro) kräftig zulegen. Die größten Verlierer mit über einem Prozent Minus sind hingegen Infineon (-2,7 Prozent, 8,24 Euro), Continental (-1,5 Prozent, 150,30 Euro) und Heidelbergcement (-1,2 Prozent, 51,70 Euro). Bei Infineon sind es die gesenkten Kursziele von Analysten, die den Aktienkurs drücken.

Französischer Strompreis erstmals seit Januar wieder über fünf Cent

An der Strombörse fällt insbesondere der französische Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Strom auf. Dieser ist im Day-ahead-Handel zur Lieferung am Mittwoch (01.10.2014) um 16,3 Prozent auf 5,33 Cent je kWh und damit erstmals seit Januar wieder über die 5-Cent-Marke geklettert. Der deutsche Strompreis steigt weniger steil auf 4,82 Cent je kWh (+6,6 Prozent) und ist damit etwa zehn Prozent günstiger als der Strom im Nachbarland. Der Ausstoß von CO2 wird günstiger. Die CO2-Zertifikate der EU, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen verbilligen sich um 2,2 Prozent auf 5,69 Euro.

Die Ölpreise klettern in einem überschaubaren Rahmen. Ein Fass der US-Ölsorte WTI steigt im Preis leicht um 0,3 Prozent auf etwa 94,70 US-Dollar. Die gleiche Menge der Nordseesorte Brent verteuert sich heute bislang um 0,4 Prozent auf rund 97,60 Euro. Der Heizölpreis peilt wieder die Marke von 80 Cent an. Derzeit kostet der Liter 79,7 Cent (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Das Tanken ist in Deutschland am Montag gegenüber dem Wochenende wieder etwas günstiger geworden. Für einen Liter Diesel zahlten die Autofahrer im Bundesdurchschnitt 1,343 Euro (-0,9 Prozent). Beim Benzin (Super E10) betrug der Preisnachlass 0,7 Prozent auf 1,505 Euro.

Regenerative Stromerzeugung ist unterdurchschnittlich

Bei der Stromversorgung in Deutschland am Mittag fällt der Beitrag durch Solar- und Windstrom geringer aus als im Durchschnitt. Die Solaranlagen in Deutschland erzeugen zur Nachfragespitze am Mittag Strom mit einer Leistung von etwa 9.200 Megawatt (MW). Hinzukommt die Stromerzeugung aus den Windenergieanlagen mit einer Leistung von knapp 1.900 MW. Diese insgesamt 11.100 MW, die durch Sonne und Wind am Mittag bereitgestellt werden, entsprechen dabei einem Anteil von etwa 17 Prozent am Gesamtbedarf. Den Rest liefern die konventionellen Kraftwerke.

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