© Hans Braxmeier/ pixabay
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Kleinwasserkrafttagung voller Erfolg

Wirtschaftsminister Mitterlehner wird sich für Verbesserungen einsetzen

Das Jahrestreffen der Kleinwasserkraftbranche war auch heuer mit über 300 Besuchern ein voller Erfolg. Vizekanzler und Energieminister Reinhold Mitterlehner betonte in seiner Rede den wertvollen Beitrag der Kleinwasserkraft im österreichischen Energiesystem und am Weg zu den 2020-Zielen der Europäischen Union: "Wir brauchen die Kleinwasserkraftanlagen, um die Erneuerbaren-Ziele zu erreichen. Daher wollen wir die Rahmenbedingungen weiter verbessern", sagte Mitterlehner. Die Analysen und Lösungsvorschläge der Kleinwasserkraft zu den verzerrten Marktpreisen und der fehlenden Berücksichtigung der Folgekosten von Kohle und Atomenergie für die Gesellschaft wurden vom Wirtschaftsminister aufgegriffen. "Gerade Kleinwasserkraft bietet eine gute Verbindung zwischen Stromerzeugung und Nachhaltigkeit", so Mitterlehner. Er antwortete damit auf die Bedrohung der Kleinwasserkraft durch teure Fischaufstiegshilfen bei gleichzeitig sehr niedriger Vergütung am Strommarkt von weniger als 3,5 Cent/kWh. Auf europäischer Ebene müsse insbesondere die Kostenwahrheit von Atomstrom mit all ihren Folgekosten dargestellt und eingefordert werden. "Österreich setzt sich dafür bei jeder Gelegenheit in Brüssel ein", bekräftigte Mitterlehner.

In der anschließenden Diskussion mit Betreibern von Kleinwasserkraftwerken wurden dem Wirtschaftsminister noch Beispiele von wirtschaftlich bedrohten Kleinwasserkraftanlagen und überbordender Bürokratie näher gebracht.

Für Kleinwasserkraft Österreich bleibt die Forderung nach einem fairen Stromabnahmepreis, der auch den ökologischen Mehrwerts von Strom aus Kleinwasserkraft berücksichtigt, weiter im Vordergrund. Im Rahmen der Tagung wurde in Workshops aber auch über die Teilnahme an neuen Märkten der Stromwirtschaft diskutiert. So können Kleinwasserkraftwerke ihren Strom auch direkt vermarkten und am Regel- und Ausgleichsenergiemarkt teilnehmen. Dadurch sollen letztlich auch die Verdienstmöglichkeiten für die wirtschaftlich stark bedrohten Kleinwasserkraftbetreiber verbessert werden und die Kleinwasserkraft zum Kern einer dezentralen und 100-prozentigen Vollversorgung mit Ökostrom gemacht werden.

Unterstützt wurde die zweitägige Veranstaltung von Andritz Hydro, Tiroler Rohre und Wien Energie und 20 weiteren Unternehmen.

"Die Energiewende ist machbar. Sie braucht Klein- und Mittelbetriebe, die Industrie und kleine wie große Stromanbieter, sie muss sich aber auch rechnen!", blickt Kleinwasserkraft Österreich Präsident Christoph Wagner etwas optimistischer als vor der Veranstaltung in die Zukunft. "Es liegt an der Politik, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass auch die Kleinwasserkraft dabei nicht verloren geht", ergänzt stv. GF Erwin Mayer.

Quelle: Kleinwasserkraft Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /