29.08.2014, 16:26 Uhr

Offshore-Wettlauf: Alle 80 Areva-Turbinen für Global Tech 1 installiert

Bremerhaven - Mit der Montage des letzten Rotorsterns konnte auch im Windpark Global Tech I in der deutschen Nordsee die Installation der 80. Windenergieanlage von Areva erfolgreich abgeschlossen werden. Diese Erfolgsmeldung kommt fast zeitgleich zur Nachricht über die Errichtung der 80. und letzten Siemens-Turbine im Parallel-Projekt Dantysk. Der Probebetrieb bei Global Tech 1 soll im vierten Quartal 2014 losgehen. Auch bei Global Tech 1 war der geplante Netzanschluss mehrfach verschoben worden.

Die Fläche des Windparks Global Tech I ist etwa 41 Quadratkilometer groß und liegt 100 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste. Hinter der Projektgesellschaft Global Tech I Offshore Wind GmbH stehen neben den Stadtwerken München, die auch bei Dantysk dabei sind, u.a. die HEAG Südhessische Energie AG und der Schweizer Energiekonzern Axpo.

Global Tech 1 deutlich größer als Dantysk

Arevas 5-Megawatt(MW)-Anlagen des Typs M5000-116 wurden an den norddeutschen Standorten des Unternehmens in Bremerhaven und Stade gefertigt. Die 80 Anlagen ergeben somit eine Leistung von 400 MW. Zum Vergleich: Die Siemens-Turbinen im Offshore-Windpark Dantysk vor der Insel Sylt haben eine Leistung von jeweils 3,6 MW, sodass dieses Projekt auf eine Gesamtgröße von 288 MW kommt. Nach Angaben des Anlagen-Herstellers habe das Offshore Know-how von Areva in den Bereichen Verladung, Transport und Installation von Windenergieanlagen zu der erfolgreichen Errichtung beigetragen. Das Projektteam von Areva installierte insgesamt 58 Rotorsterne. Die restlichen Anlagen wurden vom schwedischen Maritim-Dienstleister "Fred. Olsen" errichtet.

126 Areva-Turbinen stehen insgesamt in der Nordsee

"Dieser Erfolg markiert einen neuen Meilenstein für Areva. Das Unternehmen hat inzwischen Offshore-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 630 Megawatt installiert", sagt Arnaud Bellanger, CEO von Areva Wind. "Diese operative Erfahrung schafft zusammen mit der bewährten Technologie des Unternehmens die Grundlage, dass AREVA im Rahmen des angekündigten Joint Ventures mit GAMESA seine Position als führender Anbieter im europäischen Offshore Wind Markt weiter ausbaut." Wie Heike Winkler, Sprecherin bei Areva Wind zudem erklärte, stehen nun insgesamt 126 Windturbinen von Areva in der Nordsee. Sechs davon im Forschungs-Projekt alpha ventus, 40 im Trianel Windpark Borkum und nun weitere 80 im Rahmen von Global Tech 1.

Kabelarbeiten werden derzeit abgeschlossen

Auch Arjen Schampers, Technischer Geschäftsführer der Global Tech I Offshore Wind GmbH und für die Errichtung des Windparks verantwortlich, zeigte sich hocherfreut: "Wir sind sehr stolz auf unser Team, unsere Zulieferer und Installationsunternehmen. Wir haben Tag und Nacht, bei Wind und Wetter gebaut und bewiesen, dass wir ein 400-Megawatt-Windkraftwerk bei einer Meerestiefe von 40 Metern präzisionsgenau errichten können. Da das Wetter den Takt vorgibt, ist eine hohe Flexibilität bei allen Beteiligten gefordert. Fertigung, Logistik und Installation müssen Hand in Hand gehen. Alles in allem ist die Errichtung eine großartige Teamleistung und technologische Meisterleistung." Die Errichtung des Windparks wurde im Kostenrahmen umgesetzt. Zurzeit laufen noch Kabelarbeiten: Mit einem Fahrzeug-Roboter wird die Lage der 120 Kilometer Kabel auf der definierten Kabelroute sowie ihre Einspültiefe überprüft.

Anschluss an Konverterstation soll Anfang September folgen

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet möchte Global Tech I bereits Anfang September an die Tennet-Offshore-Konverterstation Borwin beta zuschalten. Das ist ein großer Vorteil, da die Turbinen durch die frühzeitige Anbindung mit Eigenbedarfsenergie versorgt werden können. Außerdem kann mit dieser Stromverbindung die Inbetriebnahme der Anlagen beginnen. Den Probebetrieb des Netzanschlusses, also das Zusammenspiel des Gesamtsystems von Netzanschluss und Windpark, möchte Tennet im vierten Quartal dieses Jahres starten. Während dieser Testphase können die Windkraftanlagen bereits erste Strommengen einspeisen. Der reguläre Netzanschluss soll Anfang 2015 zur Verfügung stehen. Da der Netzanschluss mehrfach verschoben wurde, hatte Global Tech I den Bauzeiten-Plan soweit wie möglich adaptiert und die Turbineninstallation zu einem späteren Zeitpunkt begonnen.

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