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Mehr Solarstrom im Netz

Der Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen. Auch die anderen erneuerbaren Energien legten zu.

Die Erzeugung von Photovoltaikstrom in Deutschland ist in der ersten Hälfte dieses Jahres kräftig angestiegen. Insgesamt produzierten die hierzulande installierten Solarstromanlagen in den ersten sechs Monaten 18,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum 14,15 Milliarden Kilowattstunden. Das ist ein Plus von 27,3 Prozent. Das geht aus den vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Photovoltaik legt am stärksten zu

Damit legte die Photovoltaik im Vergleich der Anlagen zur Erzeugung regenerativen Stroms am stärksten zu. Die Windkraft verbuchte im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 21,4 Prozent. Insgesamt erzeugten die Windkraftanlagen in Deutschland in diesem Zeitraum 31 Milliarden Kilowattstunden Strom. Im Vorjahreszeitraum waren es noch gut 22,5 Milliarden Kilowattstunden. Auch die Bioenergie konnte um 5,2 Prozent auf 22 Milliarden Kilowattstunden leicht zulegen. Der BDEW führt das gute Ergebnis auf den weiteren Ausbau der Erzeugungsanlagen und auf die gute Witterung zurück. So stieg die installierte Solarstromleistung seit Juli des vergangenen Jahres um nur 13 Prozent. Die restliche Steigerung der Stromerzeugung ging auf die gute Witterung aber auch auf die steigende Effizienz der Systeme zurück.

Wenig neue Anlagen gebaut

Allerdings betont der BDEW, dass diese Zahlen noch keine Rückschlüsse auf das gesamte Jahr zulassen. Tatsächlich lag die Steigerung der Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit 82,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreszeitraum. In den Monaten Januar bis März erzeugten Deutschlands Solaranlagen insgesamt 6,1 Milliarden Kilowattstunden Strom. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es noch fast 3,3 Milliarden Kilowattstunden. In den Monaten April bis Juni dieses Jahres legte die Photovoltaik zwar ebenfalls weiter zu. Doch lag die Steigerungsrate nur bei gut zwölf Prozent. So erzeugten die Solaranlagen in Deutschland im zweiten Quartal dieses Jahres 12,2 Milliarden Kilowattstunden, während es im Vorjahreszeitraum gut 10,8 Milliarden Kilowattstunden waren. Die langsamere Steigerung im zweiten Quartal liegt zum einen an der vergleichsweise guten Witterung in den ersten drei Monaten dieses Jahres, aber auch am langsameren Zubau der Anlagen seit Beginn der Debatte um das EEG. Schließlich ging der Ausbau der Photovoltaik in den Monaten April und Mai im Vergleich zum Vorjahr rapide zurück.

Braunkohle und Atomkraft politisch geschützt

Die guten Zahlen für die erneuerbaren Energien schlagen auf die Produktionszahlen der konventionellen Kraftwerke durch. So sank der Anteil der Erdgaskraftwerke an der Bruttostromerzeugung im ersten Halbjahr auf 9,8 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatten die Gaskraftwerke noch einen Anteil von 11,4 Prozent. Auch der Anteil der Steinkohle ist von 19,7 auf 18 Prozent gesunken. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass immer noch viel Strom aus Braunkohle und Atomkraft die Netze verstopft. Der Anteil der Braunkohleverstromung, die politisch vehement verteidigt wird und auch mit dem neuen EEG gerettet werden soll, blieb im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil bei 25,1 Prozent der Bruttostromerzeugung. Der Ausstieg aus der Atomkraft klappt ebenfalls nicht. Denn der Anteil des Atomstroms an der Bruttostromerzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahr von 15,1 auf 15,4 Prozent an. (Sven Ullrich)