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Gute Marktaussichten für Europa

Die Aussichten für die europäischen Photovoltaikmärkte sind gut. Der Zubau wird weitergehen. Voraussetzung sind aber stabile Rahmenbedingungen.

Die Marktanalysten von Frost & Sullivan geben Entwarnung für den europäischen Solarmarkt. Ihren Recherchen zufolge werden in den kommenden fünf Jahren in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien allein 75 Gigawatt neue Photovoltaikleistung installiert. Das wäre mehr als doppelt so viel, wie bisher in diesen Ländern gebaut wurde. Anfang dieses Jahres lag der Ausbau der Photovoltaik in diesen Staaten bei gut 65 Gigawatt. Das ist fast die Hälfte der weltweit installierten 137 Gigawatt Solarstromleistung. Als Grund für die guten Ausbauzahlen in den vergangenen Jahren nennen die Marktforscher vor allem die gesunkenen Anlagenpreise und die ambitionierten Ausbauziele, die sich die EU-Mitglieder gesetzt haben.

Preisverfall treibt den Markt

Deutschland liegt mit einer Gesamtleistung von 35,7 Gigawatt immer noch an der Spitze des Ausbaus. Doch wird es an Boden einbüßen. Die Marktforscher gehen davon aus, dass 46 Prozent des Zubaus in diesem Jahr auf Asien und den Pazifikraum entfallen. Die wichtigsten Märkte dabei sind China, Japan und Australien. „Da die Solarmodulpreise drastisch sinken, setzen asiatische Hersteller nun verstärkt auf das Projektgeschäft und technologische Effizienz, um sich von anderen Anbietern abzugrenzen“, betonen die Analysten von Frost & Sullivan. Als zweiten lukrativen Wachstumsmarkt nennen die Marktforscher die USA. Vor allem die Preissenkungen für Solarstromanlagen treiben hier den Markt an.

Doppelte Umsätze in fünf Jahren

Insgesamt gehen die Analysten davon aus, dass sich der weltweite Umsatz von 59,84 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis 2020 auf gut 137 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln wird. „Der weltweite Photovoltaikmarkt profitiert von zahlreichen Förderungen in Form von Grünstromzertifikaten, Einspeisevergütungen oder Steuervergünstigungen“, erklärt Pritil Gunjan, Analyst bei Frost & Sullivan. „Die Programme sind jedoch sehr unterschiedlich, daher ist der Photovoltaik-Ausbau je nach Region sehr verschieden. Deshalb werden die politischen Rahmenbedingungen den Markt im Prognosezeitraum bestimmen. Klare Energiegesetze und eine angemessene Förderung sind für den Erneuerbare-Energien-Sektor wesentlich. Ebenso wichtig ist es, dass die Photovoltaikförderrichtlinien klar sind, so dass Projektentwickler, Investoren und Kunden klare Entscheidungen treffen können.“ Dazu kommen noch die Strompreissteigerungen. Die Analysten gehen nicht davon aus, dass Strom in Zukunft billiger wird. „Insbesondere Umweltgesetze und der Um- und Ausbau der Stromnetze werden sich stark auf die Endkundenstrompreise auswirken und den weiteren Photovoltaik-Ausbau beeinflussen“, betont Frost & Sullivan. (Sven Ullrich)