Photovoltaik in Italien: Optimierungsdruck für Anlagenbetreiber steigt; großes Verbesserungspotenzial bei bestehenden PV-Kraftwerken

Am 24.06.2014 wurde in Italien eine Notverordnung veröffentlicht, welche die Kürzung der Photovoltaik-Einspeisevergütung ab Januar 2015 vorsieht. Investoren sähen daher schwierigen Zeiten entgegen, berichtet die Schoeller Renewables GmbH (München) in einer Pressemitteilung.

Anlagenbetreiber müssen sich bis 30.11.2014 zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: die Beibehaltung der bisherigen Laufzeit, wodurch die Erträge aufgrund der Solarstrom-Einspeisevergütung pauschal um 8 % gekürzt werden, oder eine Laufzeitverlängerung auf 24 Jahre, wobei die Förderung in Abhängigkeit von der Restlaufzeit gekürzt wird. Bei einer Restlaufzeit von 16 Jahren beispielsweise bedeute dies eine 20-prozentige Kürzung.

Einbrechende Stromverkaufspreise setzen Anlagenbetreiber unter Druck
Aber auch die einbrechenden Stromverkaufspreise setzen die Betreiber unter erheblichen Druck. Die Änderung der Anwendung der garantieren Mindestpreise auch für Eigentümer von Anlagen unter einem Megawatt Nennleistung wirken sich schon dieses Jahr direkt aus. Für größere Kraftwerke bedeute dies zunächst keine Änderung, betont Schoeller Renewables, da die Stromverkaufspreise für diese Anlagen schon vor 2014 neu festgelegt wurden.
Für Anlagen unter 1 MWp entfällt allerdings mit der Änderung das Schutzschild eines feststehenden Jahrespreises, da die bisherigen Mindestpreise 2013 noch höher als die regionalen Marktpreise waren. Bei Photovoltaik-Anlagen, die einen Fördertarif gemäß den Förderprogrammen Conto Energia III oder IV erhalten, könnten diese direkten Ertragseinbußen auf die Gesamtvergütung je nach Zone zwischen 13 % und 18 % liegen (Stand: Juni 2014).

Hohes Optimierungspotenzial italienischer Photovoltaik-Parks
Um die kalkulierten Renditeziele langfristig sichern zu können, müssten Investoren nun rasch handeln. Allerdings bestehe in den Solar-Parks durchaus hohes Optimierungspotenzial, so Schoeller Renewables.
„In den Hochzeiten der italienischen Solarstromförderung zwischen 2008 und 2012 wurden viele Parks unter erheblichem Zeitdruck kalkuliert und gebaut, um die Bauanträge in den knapp bemessenen Einreichfenstern der GSE und den in zeitlicher Abfolge abnehmenden Einspeisevergütungen einzureichen und anerkannt zu bekommen. Das hat dazu geführt, dass technische Anforderungen oftmals nicht erfüllt wurden, um eine optimale Performance auch tatsächlich erzielen zu können“, erklärt der Geschäftsführer von Schoeller Renewables, Dipl.-Ing. Michael Pohl.
Pohl sieht noch ungehobene Renditereserven: „Nahezu jeder vierte Park in Italien birgt erhebliches Optimierungspotenzial – sei es in technischer oder betriebswirtschaftlicher Hinsicht. Sowohl derzeit interessierte Käufer als auch Betreiber sollten daher ihre Parks einer genauen Performance-Analyse unterziehen lassen“.

Kontinuierliches Monitoring und Leistungsanalysen sollen Optimierungspotenziale aufzeigen
Schoeller Renewables achte bei seinen eigenen Parks auf schlanke Abläufe bei Betrieb und Wartung, betont der Kraftwerksbetreiber. Durchstrukturierte Prozesse mit klaren Verantwortlichkeiten und definierten Reaktionszeiten seien Grundlage für einen effizienten Tagesbetrieb. Ein Monitoring rund um die Uhr und kontinuierliche Leistungsanalysen sollen Optimierungspotenziale aufzeigen. Mit einem Quick Check des SPT (Schoeller Performance Tool) kann jeder Parkbetreiber feststellen, ob noch Optimierungspotenzial besteht. Schoeller Renewables berät als Asset Management Company Photovoltaik-Kraftwerksbetreiber bis zu 20 MW.

22.07.2014 | Quelle: Schoeller Renewables GmbH; Bild: ESPE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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