18.07.2014, 17:17 Uhr

RWE Innogy bläst Biogasprojekt wegen EEG-Reform ab

Essen - Die Naturdünger Münsterland (NDM) und RWE Innogy haben die Pläne für die Errichtung und den Betrieb einer Groß-Biogasanlage in Velen verworfen. Als Grund wird die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) genannt. Sie nehme dem Biogasprojekt die wirtschaftliche Grundlage.

Explizit heißt es in der Mitteilung von RWE Innogy, dass eine erhebliche Reduktion der Vergütungssätze für Biogas, die Streichung der Einsatzstoffvergütungsklassen auch für landwirtschaftliche Reststoffe sowie die ersatzlose Streichung des Gasaufbereitungsbonus maßgeblich seien.

Projekt mit 4,2 MW Leistung abgesagt

RWE Innogy und die Naturdünger Münsterland GmbH & Co. KG planten eine Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 4,2 Megawatt (MW). Eigentlich sollte im Herbst 2013 das Genehmigungsverfahren eröffnet werden. Aber aufgrund der geplanten Novelle des EEG hatten die beiden Unternehmen beschlossen, die Verabschiedung des Gesetzes abzuwarten. Die Zustimmung des Bundesrates am 11. Juli zur grundlegenden Reform des EEGs sorgte nun dafür, dass sich die Partner darauf verständigten, dieses Projekt nicht zu realisieren. Unterstützt wurde das Projekt ebenfalls vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), dem Kooperationspartner von RWE Innogy im Bereich Biogas.

EEG führt zur Beendigung der Kooperation

Verschiedene Änderungen im EEG machen die Anlage nach Angaben von RWE Innogy unwirtschaftlich. Zum einen sollen die Vergütungssätze für Biogas erheblich reduziert werden. Auch die Streichung der Einsatzstoffvergütungsklassen, die auch für landwirtschaftliche Reststoffe gelten, wiegen schwer. Zu guter Letzt hat RWE Innogy die Streichung des Gasaufbereitungsbonus als mitentscheidend aufgeführt. Die Änderungen im EEG beenden nicht nur die Zusammenarbeit an diesem Projekt, sondern auch die Kooperation zwischen RWE Innogy und der WLV. Als Begründung gibt RWE an, dass durch das neue EEG auch für künftige Zusammenarbeit für vergleichbare Projekte jede Grundlage entzogen worden sei. WLV, NDM und RWE bedauern, dass die vertrauensvolle Arbeit nicht fortgesetzt werden könne.

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