Agora Energiewende: Klimaschutz wird mit Photovoltaik und Windenergie deutlich preiswerter als mit Atomkraft

In zwei Jahrzehnten Technologieentwicklung sind die Kosten für Strom aus Windkraft und Photovoltaik drastisch gesunken. Die Vergütungssätze für Solarstromanlagen in Deutschland sind allein in den vergangenen fünf Jahren um etwa 80 Prozent gefallen.

Wie wettbewerbsfähig Photovoltaik- und Windenergieanlagen im Vergleich zu andern CO2-freien Technologien sind und welche Rolle Erneuerbare im Rahmen von CO2-Vermeidungsstrategien spielen können, wenn neben dem Umweltschutz auch die Kosteneffizienz in den Vordergrund rückt, hat Agora Energiewende untersuchen lassen.

Atomstrom aus neuen Kraftwerken teurer als Wind- und Solarstrom
„Neue Wind- und Solarstromanlagen können Strom um bis zu 50 Prozent günstiger herstellen als neue Atomkraftwerke“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. So lautet das Ergebnis von Analysen der Prognos AG für die von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation getragenen Denkfabrik.
Die Analysen basieren auf den Vergütungssätzen für neue Atomkraftwerke in England sowie auf den Vergütungssätzen für Ökostrom gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland. Ebenso wie Atomenergie ist auch die in Europa nicht kommerziell verfügbare Technologie des „Carbon Capture and Storage“ – die unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid – eine teurere Variante des Klimaschutzes als die Stromproduktion aus Wind und Sonne.

Der Wettbewerb um die kostengünstigste CO2-freie Stromerzeugung ist entschieden
Neben den Kosten der Stromerzeugung wurden in der Studie auch die Kosten für ein Stromerzeugungssystem abgeschätzt, in dem die wetterabhängige Einspeisung aus Wind und Sonne durch gasbetriebene Reservekraftwerke ausgeglichen wird. Dabei zeigt sich, dass eine verlässliche Stromversorgung durch Wind- und Sonnenkraftwerke kombiniert mit Gaskraftwerken um 20 Prozent günstiger ist als eine Stromversorgung, die auf Atomkraft basiert.
„Der Wettbewerb um die kostengünstigste CO2-freie Stromerzeugung ist entschieden“, sagt Graichen. „Wind- und Sonnenenergie werden in Zukunft in immer mehr Ländern der Welt das Stromsystem prägen. Deutschland kann, gemeinsam mit anderen Vorreiterregionen, als Labor der Welt zeigen, wie sich eine stabile und günstige Stromversorgung auf Basis von Wind- und Solarenergie aufbauen lässt.“
Die Analyse ist in englischer Sprache erschienen und kann kostenfrei heruntergeladen werden unter www.agora-energiewende.de/decarbonisation.

17.04.2014 | Quelle: Agora Energiewende | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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