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Grüne NÖ: Energiewende statt grünes Mascherl

Bundesrätin Kerschbaum: "Energiezukunft Niederösterreich erfordert mehr Mut!"

Unter dem Motto "Energiezukunft NÖ" präsentierte am Donnerstag die NÖ Landesregierung ihr Konzept zur ökologischen und ökonomischen Energienutzung in Niederösterreich. Während die ÖVP jubelt, wünschen sich die Grünen mehr Ehrlichkeit und Mut in der Niederösterreichischen Energiepolitik. Die Pyrolyseanlage in Pischelsdorf soll Biogas für das kalorische Kraftwerk Dürnrohr erzeugen und dort lediglich 5 Prozent der fossilen Kraftstoffe ersetzen. Dürnrohr soll dann Fernwärme nach St. Pölten liefern – über eine 29 km lange Leitung. "Von einem Ausbau der Fernwärmeversorgung für Tulln (14 km entfernt, 15.000 Einwohner) und angrenzenden Gemeinden ist keine Rede", kritisiert die Bundesrätin der NÖ Grünen, Elisabeth Kerschbaum.

Das Kraftwerk Dürnrohr ging 1986 in Betrieb und steht in absehbarer Zeit am Ende seiner Nutzungsdauer. Dürnrohr ist die größte Punktquelle für Treibhausgasemissionen in Niederösterreich (2,1 Mio Tonnen im Jahr 2003). Kerschbaum: "Statt im Energiebereich endlich wirklich neue Wege zu gehen, werden durch die geplanten Maßnahmen überaltete Energiestrukturen konserviert. Dieser altersschwachen Fehlplanung aus den 80er Jahre ein grünes Mascherl umzubinden und dies als ökologischen Fortschritt verkaufen zu wollen ist Ökoschmäh pur." Eine zukunftsfähige Energiestrategie für Niederösterreich sollte nach Ansicht der Grünen endlich von Kraftwerksstandorten Abschied zu nehmen, die zuviel Abwärme zu weit entfernt von den Konsumenten verursachen.

Wirklich umdenken – das wären z.B. Wärme-Kraft-Kopplungen im Nahbereich der VerbraucherInnen. Damit könnte man sich eine Fernwärmeleitung von 29 km Dürnrohr/St.Pölten mit entsprechenden Wärmeverlusten ersparen. Das erzeugte Biogas aus der Pyrolyseanlage, das im Kraftwerk nur 5 Prozent der fossilen Brennstoffe ersetzen würde, kann auch – ohne Verluste – ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. Auch die, laut Europäischem Energie- und Klimapaket geplante, Verdoppelung der Übertragungskapazität der 380 kV-Leitung Dürnrohr-Slavetice auf 1800 MWel und eine neue Leitung (1800 Mwel) von Wien in die Slowakei ist den Grünen ein Dorn im Auge. Kerschbaum: "Diese Stromautobahn fördert den Atomstromimport statt Erneuerbarer Energien. Doch Niederösterreich schweigt dazu." Dass sowohl die Slowakei als auch Tschechien massiv auf Atomkraft setzen ist bekannt. Das slowakische Wirtschaftsministerium hat Anfang Februar drei Standorte für neue AKWs benannt. Die neuen Leitungen dienen dem Atomstromhandel und haben mit nachhaltiger Energiepolitik nichts zu tun!



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